Suchtberatung

Wie DigiSucht die ambulante Suchthilfe unterstützt

Niedrigschwelliger Zugang zu Hilfsangeboten, das ist das Ziel der bundesweiten Beratungsplattform DigiSucht. In Bayern hat sich das Konzept bewährt, wie Landesgesundheitsminister Holetschek mitteilt. Seit Sonntag läuft daher nun zusätzlich eine Social-Media-Kampagne.

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DigiSucht bietet nicht nur Infos, sondern als digitale Beratungsstelle auch die Möglichkeit des direkten Austausches mit Suchtexperten.

DigiSucht bietet nicht nur Infos, sondern als digitale Beratungsstelle auch die Möglichkeit des direkten Austausches mit Suchtexperten.

© Screenshot www.suchtberatung.digital / delphi GmbH

München. Seit einem halben Jahr ist die Beratungsplattform DigiSucht am Start. „Bundesweit waren es im März 208 Registrierungen, davon allein 46 in Bayern“, berichtet Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Mitteilung vom Sonntag. Sein Fazit: DigiSucht „wird sehr gut angenommen“. Am häufigsten seien Beratungsanfragen von Betroffenen zu den Themen Alkohol (37 Prozent), Cannabis (23 Prozent) und Aufputschmitteln/Amphetaminen (12 Prozent), so der Minister.

Um den Bekanntheitsgrad der Plattform, die auch Angehörigen von Suchtkranken Unterstützung bietet, weiter zu steigern, hat Holetscheks Ministerium am Sonntag eine zusätzliche Informationskampagne auf den Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram gestartet. Damit wolle man vor allem jüngere Menschen adressieren, ergänzte Professor Christian Weidner, Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

20 bayerische Beratungsstellen sind mit vernetzt

Die Beratungsplattform ist bundesweit seit Oktober 2022 unter www.suchtberatung.digital erreichbar. Eine bundeslandspezifische Zuordnung erfolge durch Abfrage der Postleitzahl. In Bayern nehmen laut Staatsministerium für Gesundheit und Pflege aktuell 20 Beratungsstellen teil, koordiniert werde die Plattform hier vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am LGL in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe (KBS).

Gesundheitsminister Holetschek sieht in dem digitalen Angebot eine wichtige Stärkung der Suchtversorgung. „Digitale Tools wie das Konsumtagebuch oder ein Notfallkoffer mit konkreten Handlungsstrategien zur Bewältigung von Rückfällen können die Ratsuchenden bei Verhaltensänderungen in vielfältiger Weise zusätzlich unterstützen. Sie erweitern die Möglichkeiten der ambulanten Suchtberatung, indem sie den Beratungsprozess strukturieren und die Betroffenen auch außerhalb der persönlichen Beratungsgespräche begleiten“, sagte er.

Kommuniziert werden kann bei DigiSucht über mehrere Kanäle: Per E-Mail oder in Text- und Video-Chats könnten Betroffene sowie Angehörige mit professionellen Suchtberaterinnen und -beratern der Psychosozialen Suchtberatungsstellen (PSBen) in Kontakt treten. Dabei könnten auch Termine für einen direkten Austausch per Text- oder Video-Chat gebucht werden. Auch hybride Beratungskonzepte aus digitaler und analoger Beratung vor Ort – also Blended Counseling – seien möglich. Zudem bestehe im geschützten und anonymen Bereich der Plattform die Möglichkeit, sich allgemein zum Thema Sucht zu informieren und anonyme Selbsttests zum eigenen Konsumverhalten vorzunehmen. (eb)

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