Ärzte ohne Grenzen wieder im Südsudan

ADDIS ABEBA/JUBA (dpa). Rund zehn Tage nach dem Ausbruch von blutigen Stammeskämpfen in dem noch jungen Staat Südsudan hat die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ihre Arbeit in der betroffenen Region wieder aufgenommen.

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"Zwölf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind nach dem schweren Gewaltausbruch zwischen verschiedenen Volksgruppen in die Stadt Pibor im Bundesstaat Jonglei zurückgekehrt und leisten medizinische Nothilfe", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.

Bei den Kämpfen im Westen des Landes waren nach UN-Angaben Anfang Januar mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen.

Tausende schwer bewaffnete Kämpfer des Stammes der Lou Nuer hatten zuvor die Stadt Pibor gestürmt und Jagd auf Angehörige der ethnischen Gruppe der Murle gemacht. Unter anderem waren dabei zwei Kliniken von "Ärzte ohne Grenzen" überfallen und geplündert worden.

Mehr als 150 Mitarbeiter mussten gemeinsam mit der Bevölkerung in die Büsche fliehen. "Bis Dienstag blieben 60 der 155 lokalen Mitarbeiter im Bezirk Pibor vermisst. Ärzte ohne Grenzen ist äußerst besorgt um diese Mitarbeiter und die mit ihnen geflohenen Bewohner", hieß es.

Klinikeinrichtung wird repariert

In dem Konflikt zwischen rivalisierenden Stammesgruppen geht es auch um knappe Ressourcen. Rachestreifzüge kommen immer wieder vor. In den vergangenen Monaten sind in der Region mehr als 1000 Menschen bei ethnisch motivierten Unruhen ums Leben gekommen.

Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" hätten nun damit begonnen, die Einrichtung des verwüsteten Krankenhauses zu reparieren. "Das Team hat mehr als eine Tonne medizinisches und logistisches Material sowie Medikamente in die Stadt eingeflogen, weitere Lieferungen folgen in dieser Woche", hieß es.

Die Umstände seien schwierig, jedoch habe man damit begonnen, Verletzte zu behandeln, die sich im Busch versteckt hatten und nun nach Pibor zurückgekehrt seien.

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