Auszeichnung für friedenspolitisches Engagement

FRANKFURT/MAIN (smi). Professor Ulrich Gottstein aus Frankfurt am Main, Facharzt für Innere Medizin und Ehrenmitglied des Vorstands der Internationalen Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs (IPPNW), erhält heute im Frankfurter Römer das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Veröffentlicht:

Gottstein wurde 1926 in Stettin geboren und erlebte den Zweiten Weltkrieg in Berlin. 1944 wurde er zu einem Kriegseinsatz in Frankreich einberufen und geriet in Kriegsgefangenschaft, die er bis 1946 in England verbrachte. Von 1947 bis 1952 studierte Gottstein in Berlin, Göttingen und Heidelberg Medizin und absolvierte 1960 seinen Facharzt für Innere Medizin.

Nach einer Tätigkeit als Privatdozent an der II. Medizinischen Universitätsklinik München wechselte er 1962 als Leitender Oberarzt an die I. Medizinische Uniklinik nach Kiel, wo er zum außerplanmäßigen Professor avancierte. Danach leitete Ulrich Gottstein zwischen 1971 und 1991 als Chefarzt die Medizinische Klinik des Bürgerhospitals in Frankfurt am Main und lehrte an der Universität der Messestadt das Fach Innere Medizin. 1996 gründete er in Frankfurt das "Evangelische Hospital für Palliative Medizin".

Zeit seines Lebens hat sich Gottstein auch friedenspolitisch engagiert. 1981 war er Initiator und Mitbegründer der Deutschen Sektion der IPPNW. Bis 1995 arbeitete er als Vorstandsmitglied in der Ärzteorganisation, zwischen 1987 und 1993 zudem als Vizepräsident der IPPNW in Europa.

Seit vielen Jahren engagiert sich Gottstein darüber hinaus für Kriegsopfer. Er reiste in die Kriegs- und Nachkriegsgebiete von Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Kosovo und leistete etliche Male humanitäre Hilfe im Irak. Auch heute noch vermittelt er verletzte und missgestaltete Kinder aus dem Irak zu Operationen nach Deutschland.

Für seine Verdienste ist Ulrich Gottstein vielfach ausgezeichnet worden, unter anderen mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer, der Dr. Richard-Hammer-Medaille der Landesärztekammer Hessen, dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen