Caritas startet Kampagne "Armut macht krank"

BERLIN (dpa). Ob Praxisgebühr, Medikamentenzuzahlung oder Fahrtkosten zum Arzt - für ärmere Menschen in Deutschland ist Gesundheit oft schwer zu finanzieren.

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"Das Krankheitsrisiko steigt und die Lebenserwartung sinkt, wenn Menschen lange arbeitslos sind oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, wenn sie über wenig oder kein Einkommen verfügen oder der Bildungsstand niedrig ist", sagte Caritas-Präsident Peter Neher am Mittwoch in Berlin.

Dort startete der Caritas-Bundesverband seine neue Kampagne "Armut macht krank". Die Lebenserwartung einer Frau, die von Armut bedroht ist, liege rund acht Jahre unter der von Frauen aus einer hohen Einkommensgruppe, so Neher. Bei Männern seien es elf Jahre.

Anonyme Behandlung ermöglichen

Besonders schwierig ist die Lage demnach für Obdachlose, Asylsuchende, Flüchtlinge oder Menschen, die illegal in Deutschland leben. Sie alle haben kaum Zugänge zum Gesundheitssystem.

Es müsse für diese Gruppen niedrigschwellige Angebote geben, sagte Neher- etwa Straßenambulanzen für Obdachlose oder die Möglichkeit, sich gegebenenfalls anonym behandeln zu lassen. "Auch wer von Arbeitslosengeld II lebt, überlegt sich jede Ausgabe genau", sagte Neher.

Notwendige Arztbesuche würden oft aus Kostengründen aufgeschoben. Neher forderte deshalb, die Praxisgebühr abzuschaffen und die Befreiungsregelung für Zuzahlungen einfacher zu gestalten.

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