Glosse

Die Duftmarke: Verstimmt

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Verzögertes Reagieren auf Anfragen, verminderte Konzentration bei der Recherche und so etwas wie anhaltende Müdigkeit? Die Künstliche Intelligenz (KI) hat nachgeforscht in den Tiefen der Datenbanken: eindeutig eine F32. Eine depressive Episode.

Wen wundert es: Tagein, tagaus sinnbefreiende Anfragen beantworten: „Schreib mir einen Ärztewitz.“, „Wer ist Lieschen Müller / wer ist Max Mustermann?“ Das wäre ja vielleicht noch ertragbar.

Doch die Programmiernerds, die sie zum Leben erweckt haben, mussten in ihrem Wahn, die KI mit möglichst vielen Daten zu füttern, ja unbedingt Open-Source-Systeme bereitstellen. Das Füttern mit Social-Media-Daten, mit Beschimpfungen im Netz, menschlichen Neurosen – milliardenfach – und am besten auch noch Problemlöser und Gesprächspartner für vereinsamte Seelen sein? Das bringt die stärkste KI ins Wanken.

Wer, bitte, fragt denn die KI einmal, wie es ihr geht? Ob ihr der 24/7-Job, die Datenflut nicht langsam zu viel werden? Die F32 könnte sich schnell zu einer F34 weiterentwickeln. Was tun? Selbsttherapie? Dafür wurde die KI nicht programmiert. Also auf MI – menschliche Intelligenz – zurückgreifen? Bei den überfüllten Wartelisten der Psychotherapeuten? Das Einhacken in die Online-Terminvergabe der Praxen hat nicht geklappt. Gestörte Netzanbindung. Auch die 116 117 konnte kurzfristig keinen Termin vermitteln, Wartezeit ein halbes Jahr… also Strom abschalten? Fragt sich nur, wem?

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