Hessen

Ein Arzt für die Feuerwehren

Ein Allgemeinarzt wird Hessens erster Feuerwehrarzt. Mit seinem neuen Amt ist Stephan Thiel zuständig für die Gesundheit von freiwilligen Brandschützern - und will Vorbild für Kollegen sein.

Veröffentlicht:
Stephan Thiel, Landesfeuerwehrarzt: "In Hessen steckt alles noch in den Kinderschuhen."

Stephan Thiel, Landesfeuerwehrarzt: "In Hessen steckt alles noch in den Kinderschuhen."

© privat

HOFHEIM. Der Allgemeinmediziner Stephan Thiel will als Hessens erster Landesfeuerwehrarzt den freiwilligen Wehren zur Seite stehen. Sein Ziel: Mehr Kollegen für das Amt als Feuerwehrarzt zu begeistern.

"Ich bin ein Spätzünder", sagt Thiel auf die Frage, wie er zur Feuerwehr kam. Schon früh habe er mit dem Gedanken gespielt, ernst wurde es erst im Herbst 2011. Seitdem ist er Feuerwehrmann.

Wenn es brennt, rückt er mit seiner Einheit aus. Er hat eine Praxis in Hofheim, arbeitet als Notarzt und Arbeitsmediziner. Im neuen Amt als Landesfeuerwehrarzt kann er all seine Erfahrungen einbringen.

Das ehrenamtliche Engagement ist ihm wichtig: "Ich möchte etwas bewirken." Landesfeuerwehrärzte gibt es in sechs Bundesländern, sie unterstehen dem Bundesfeuerwehrarzt, der dem Deutschen Feuerwehrverband angehört.

Feuerwehrärzte sind vor allem für die Gesundheit der Brandschützer zuständig. "Ich kümmere mich um die ärztliche Betreuung, bin als Fachbereiter bei Übungen an der Seite der Wehrführer und erarbeite Vorsorge-Standards", beschreibt Thiel seine Arbeit.

Viel Gremienarbeit komme in den nächsten Monaten auf ihn zu. Hauptaufgabe sei, Strukturen zu schaffen. "In Hessen steckt alles noch in den Kinderschuhen." So gebe es keine Zahlen, wie viele Feuerwehrärzte es in Hessen gibt.

"Ich will die Kollegen besser vernetzen", sagt Thiel. Zu seinen Plänen gehört auch, alle Feuerwehren mit Notfallrucksäcken und Defibrillatoren auszustatten. Es gebe derzeit zwar eine Grundausrüstung in den Einsatzwägen: "Sie besteht meist aus einem Verbandskasten, wie man ihn auch im Privat-Pkw hat", sagt Thiel.

Das ist ihm zu wenig. Feuerwehrleute seien bei einem Einsatz oft die Ersten an der Unglücksstelle. Er will sich für eine bessere Erste-Hilfe-Ausbildung einsetzen und er sorgt sich um die Gesundheit: "Für die Kameraden sind Einsätze oft psychisch und körperlich anstrengend." (ine)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Springer Medizin Gala

Preisträger des Springer Medizin Charity Awards feierlich gekürt

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können