In Flut-Gebieten konnte Ausbruch von Seuchen verhindert werden

NEU-ISENBURG (ug). Den medizinischen Helfern in den Flut-Ländern ist es gelungen, den befürchteten Ausbruch von Seuchen in den Auffanglagern zu verhindern.

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Nur in einem Camp in der indonesischen Provinz Aceh sei Typhus aufgetreten, und auch da sei die Infektion nur bei einem Patienten bestätigt worden, so die Weltgesundheitsorganisation WHO in ihrem jüngsten Bericht von der Lage in den südasiatischen Katastrophengebieten.

Noch immer, fünf Wochen nach der Tsunami-Flut, leben tausende Menschen in den Auffanglagern. Die medizinischen Helfer aus aller Welt unternehmen alles, um zu verhindern, daß es zu Seuchen kommt. So haben WHO-Mitarbeiter allein in Indonesien etwa 80 000 Kinder gegen Masern geimpft, 67 000 davon in der vom Tsunami am meisten betroffenen Provinz Aceh, berichtet die WHO. In Aceh gebe es inzwischen auch einen großen Vorrat an Medikamenten für den Notfall.

Viele Krankenhäuser sind noch nicht funktionsfähig. In Banda Aceh etwa arbeiteten nur die Hälfte der Gesundheitsstationen, so die WHO. In vielen Flut-Regionen werden Kranke noch immer in mobilen Krankenhäusern versorgt, in Sri Lanka etwa auch im mobilen Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" betreut ebenfalls mobile Kliniken in Sri Lanka und Indonesien.

Auch beim Wiederaufbau der Infrastruktur helfen deutsche Experten. Frank Jörres vom DRK zum Beispiel berichtet aus Aceh. Er sei überwältigt gewesen, als er in der letzten Woche durch die vorher 23 000 Einwohner zählende Stadt Teunom an der Westküste Sumatras gegangen sei, so das DRK: "Etwa 4000 Menschen sind hier gestorben.

Den einst lebendigen kleinen Hafen gibt es nicht mehr. Es ist nicht mehr zu erkennen, wo ein Haus stand und wo eine Straße verlief. Ein rundes Loch im Boden ist alles, was von einem Brunnen übrig geblieben ist. Das Wasser darin: untrinkbar." DRK-Helfer füllen in Teunom jeden Tag einen 5000 Liter fassenden Tank mit Trinkwasser.

Die einzige medizinische Versorgung findet derzeit in einer mobilen Gesundheitsstation in Zelten statt. Elf Deutsche und ein Schweizer arbeiten hier. Denn vom örtlichen Krankenhaus steht nur das Gebäude. Die Welle hat alles mit sich gerissen und Schlamm und Schutt zurückgelassen. Die Hälfte des Personals gilt immer noch als vermißt. Der Wiederaufbau des Krankenhauses soll das erste Projekt des DRK-Teams in Teunom sein. Bevor die Arbeit aber beginnen kann, muß eine Frage noch geklärt werden: Wo soll die zerstörte Stadt wieder aufgebaut werden?

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