Berlin

Kammer ehrt drei verdiente Ärzte

Die mit der Georg-Klemperer-Medaille Ausgezeichneten arbeiten in völlig unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen.

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BERLIN. Für ihre besonderen Verdienste um die medizinische Versorgung der Bevölkerung und das Ansehen der Ärzteschaft hat die Ärztekammer Berlin die Allgemeinmedizinerin Professorin Vittoria Braun, den Rechtsmediziner Professor Volkmar Schneider und den ehemaligen stellvertretenden Leiter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes in Reinickendorf Dr. Helmut Hoffmann mit der Georg-Klemperer-Medaille ausgezeichnet.

Damit wählte der Berliner Kammervorstand in diesem Jahr drei Preisträger aus sehr verschiedenen ärztlichen Bereichen. Das mache deutlich, dass Arztsein mehr als rein medizinische Versorgung bedeute, sagte Kammerpräsident Dr. Günther Jonitz.

"Wir leben in einer Zeit, die den Arzt mehr denn je gesamtgesellschaftlich fordert. Zusammenhänge zu begreifen und zu hinterfragen, macht einen tugendhaften Arzt aus - ob in der Rechtsmedizin, im Öffentlichen Gesundheitsdienst oder als Lehrstuhlinhaberin und Hausärztin", so Jonitz.

Die Allgemeinärztin Braun habe sich um die Entwicklung der Allgemeinmedizin bleibende Verdienste erworben, so Laudator Professor Harald Mau vom Kammervorstand. "Ihrer Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit ist es zu danken, dass an der Charité ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin eingerichtet wurde."

Die wissenschaftliche Arbeit habe zu hohen Drittmitteleinnahmen geführt und ihren Niederschlag in vielen Publikationen gefunden. Den Rechtsmediziner Schneider lobte Laudator Jonitz für seine "großartige ärztliche und menschliche Grundhaltung". Er beziehe stets "aufrechte Positionen, wenn es um die Grundsätze und Werte der ärztlichen Berufsausübung" gehe.

Der bereits 2006 pensionierte Obermedizinalrat Hoffmann hat in seinem Ruhestand ein Präventionsprojekt für Schulen entwickelt. Daraus sind nach Kammerangaben feste Kooperationen entstanden, die bis heute Bestand haben. Hoffmann habe "Außerordentliches zur Steigerung des Bewusstseins für den aktiven Gesundheitsschutz geleistet", so Kammervize Dr. Elmar Wille in seiner Laudatio.

Georg Klemperer, der Namensgeber der Ehrenmedaille, war Internist jüdischer Herkunft und Begründer der Ernährungsforschung. Klemperer, ab 1906 Chefarzt am Krankenhaus Moabit, wurde 1933 von den Nationalsozialisten entlassen und 1935 in die Emigration getrieben. Er starb 1946 in Boston. (ami)

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