Kommentar zum geplanten Tabakwerbeverbot

Konsequente Entscheidung

Von Anne Zegelman Veröffentlicht:

Es war zu erwarten, dass die Tabakindustrie wenig begeistert auf das am Mittwoch vom Kabinett beschlossene Tabakwerbeverbot auf Plakatwänden, an Litfaßsäulen und in Kinos reagiert. Doch ihr Argument, der erwachsene Bürger könne selbst entscheiden, ob er gesundheitlich riskante Produkte konsumiere, zieht nicht.

Denn es geht eben auch um Kinder und Jugendliche, die in öffentlichen Räumen unterwegs sind. Sie schützt man vor Tabakwerbung in Fernsehen und Radio schon seit 1975.

Deshalb ist das nun verabschiedete Verbot, das ab 2020 gelten soll, eine sinnvolle und konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Gesetze.

Dass sich die Zahl der jugendlichen Raucher in den vergangenen Jahren halbiert hat, ist dem entschlossenen Handeln der Bundesregierung zu verdanken, die zum Beispiel mit dem Nichtraucherschutzgesetz den coolen Raucher zum armen Tropf gemacht hat, der allein vor der Kneipe im Regen steht.

Unter dem Aspekt, dass 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle auf das Rauchen zurückgehen, wäre es verantwortungslos, öffentliche Tabakwerbung weiter zu dulden.

Als nächstes sollte die noch erlaubte Werbung an Verkaufsstellen in den Blick genommen werden - und erst recht die im TV laufenden Spots für E-Zigaretten.

Lesen Sie dazu auch: Bundeskabinett beschließt: Schluss mit Tabakwerbung ab 2020!

Mehr zum Thema

Freiwillige Selbstverpflichtung reicht Minister nicht

Özdemir will Lebensmittelproduzenten Reduktionsziele vorgeben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen