Leben die Menschen in einer Hohlkugel?

Die Erde ist eine Hohlkugel - diese Theorie war im 20. Jahrhundert populär. Autor war ein US-Mediziner.

Von Pete Smith Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Die Erde ist eine hohle Kugel, ihre Bewohner leben auf deren Innenseite. Der Himmel ist ein Meer, und alle Planeten einschließlich Sonne kreisen im Inneren der Kugel. Urheber dieser Theorie, die im 20. Jahrhundert vor allem in Deutschland populär war, ist ausgerechnet ein Arzt.

Der US-Mediziner Cyrus Reed Teed (1839-1908) stammte aus der Nähe von New York. Während seiner Ausbildung wandte er sich alternativen Heilmethoden zu - der Homöopathie, der indianischen Kräutermedizin sowie anderen Therapieformen, die auf Magnetfelder und Stromstöße setzten. Bei einem seiner Experimente erlitt Reed einen Stromschlag. Er fiel in Ohnmacht und hatte eine Vision: Der Mensch lebt nicht auf der Oberfläche eines Planeten, sondern auf der Innenseite einer Hohlkugel. Die Wissenschaftler vor ihm haben allesamt einen entscheidenden Fehler gemacht - sie gingen davon aus, dass sich Lichtstrahlen geradlinig ausbreiten. Teed weiß es besser. Licht, so verrät ihm seine himmlische Erleuchtung, verläuft bogenförmig, die Vorstellung einer konvexen Erde ist ergo eine Illusion.

Teed, dessen Vision später als Innenwelt- oder Hohlwelttheorie in die Annalen der Wissenschaftsirrtümer eingehen wird, schart Jünger um sich, um sein Weltbild zu predigen. Er nennt sich fortan Koresh und tauft seine Glaubensgemeinschaft "Koreshan Unity". Zu besten Zeiten zählt er 4000 Gefolgsleute, die meisten Fundamentalisten wie er. Die Würdigung der Wissenschaftswelt, nach der er sehnt, bleibt ihm jedoch versagt.

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