Medikament gegen COPD mit Preis ausgezeichnet

BERLIN (HL). Mit dem Anticholinergikum Tiotropiumbromid (Spiriva®) ist ein bedeutender Fortschritt bei der Behandlung von Patienten mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen (COPD) gemacht worden. Diese Innovation ist nun mit dem Robert Koch Award gewürdigt worden.

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Das ausgezeichnete Arzneimittel werde in besonderer Weise den von Robert Koch formulierten Prinzipien für den Fortschritt gerecht, sagte Professor Thomas Unger von der Charité in Berlin als Jury-Vorsitzender bei der Verleihung des vom Fachverlag Urban & Vogel gestifteten Preises beim 46. Jahreskongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin: Ein Fortschritt solle eine Innovation enthalten, zur Verbesserung der Betreuung Kranker beitragen und ein großes Potential für die weitere klinische Forschung begründen.

Tiotropiumbromid wurde als Substanz in den Laboratorien von Boehringer Ingelheim entdeckt und gemeinsam mit Pfizer zum Arzneimittel entwickelt; es wird von beiden Unternehmen vermarktet.

Im Unterschied zu Vorgängersubstanzen kann das Medikament einmal täglich in niedriger Dosierung eine anhaltende Bronchodilatation bewirken. Gerade diese Eigenschaft führe nach Überzeugung von Pneumologen zur "herausragenden Wirksamkeit beim Patienten", sagte Unger in seiner Laudatio.

Angesichts der großen - und wachsenden - epidemiologischen Bedeutung der COPD und der gravierenden Symptomatik, wenn nicht behandelt wird, sei das Arzneimittel von besonderem Nutzen für die medizinische Versorgung.

Diese Verbesserung für COPD-Patienten sei inzwischen in der Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga und der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie berücksichtigt worden: "Langzeitstudien mit Tiotropiumbromid zeigen gegenüber Placebo eine signifikant bessere Bronchodilatation, eine Reduktion von Atemnot, Exazerbationen und Hospitalisationen sowie eine Steigerung der Lebensqualität."

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