Neuauflage des Falls Kalinka beginnt in Paris

PARIS (dpa). Knapp dreißig Jahre nach dem mysteriösen Tod der 14-jährigen Kalinka Bamberski steht ihr deutscher Stiefvater in Frankreich wegen Mordes vor Gericht.

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Im Pariser Schwurgericht begann am Dienstag der Prozess gegen den Arzt Dieter K., den Kalinkas leiblicher Vater aus Deutschland entführen ließ. Der wirft der deutschen Justiz vor, den Fall seiner Tochter nicht ernst genommen zu haben. Er verdächtigt den Arzt, Kalinka 1982 in dessen Haus in Lindau am Bodensee vergewaltigt und mit einer Spritze getötet zu haben.

Seitdem beschäftigt der Fall die deutsche und die französische Justiz. Der Angeklagte verwies stets darauf, dass er wegen des Falls nicht rechtmäßig vor Gericht gestellt werden könne, da er widerrechtlich über die Grenze verschleppt wurde und in Deutschland nicht belangt wird.

Verletzungen von der Entführung beeinträchtigten seine Gesundheit noch heute. Seine Tochter Diana Günther, die beim Prozess anwesend war, betonte vor dem Verfahren, sie hoffe, dass der Prozess die jahrelangen Justizrangeleien beende. Ihr Vater sei unschuldig. Zudem sei sein Gesundheitszustand schlecht.

Dieter K. kam abgemagert, auf Krücken und zögernden Schrittes in den Zeugenstand. Er wirkte leicht unkonzentriert bei der Beantwortung der Fragen zu seiner Person.

Er verfolgte aber aufmerksam die Präsentation der Kläger - auf der Anklagebank saß neben Kalinkas leiblichem Vater auch seine geschiedene Frau, Kalinkas Mutter Danielle Gonnin. Sie hatte bisher weitgehend die Darstellung des Angeklagten gestützt, ist aber nun Nebenklägerin. Der Prozess soll bis 8. April dauern.

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