Schon Grundschulkinder interessieren sich für Gesundheit

KÖLN (acg/tau). Ärzte spielen bei der Gesundheitserziehung von Kindern eine viel größere Rolle als bislang gedacht.

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Informationen zur Gesundheit holen sich Kinder gerne bei Ärzten.

Informationen zur Gesundheit holen sich Kinder gerne bei Ärzten.

© Kzenon / fotolia.com

Laut der gerade veröffentlichten Elefanten-Kindergesundheitsstudie 2011/2012 haben 62 Prozent der befragten Sieben- bis Neunjährigen viel oder sehr viel über Gesundheitsthemen wie gesunde Ernährung, Sport und Bewegung oder die seelische Gesundheit von ihrem Arzt erfahren.

Damit liegen Ärzte an zweiter Stelle der Wissensvermittlung, nach den Müttern 72 Prozent, der Schule (60 Prozent) und den Vätern (57 Prozent).

Niedergelassene Ärzte sollten ihre Bedeutung bei der Vermittlung von Gesundheitswissen noch viel stärker als bislang nutzen, forderte Professor Dietrich Grönemeyer bei der Präsentation der Studienergebnisse in Köln.

Hohe Bereitschaft für Gesundheit

Grönemeyer setzt sich mit seiner Stiftung für Prävention und Gesundheitsförderung für das Thema ein. "In jungen Jahren gibt es eine erstaunlich hohe Bereitschaft, etwas für die eigene Gesundheit zu tun", sagte er. "Diese Chance muss besser genutzt werden, indem die Bereitschaft der Kinder angeleitet und in die Tat umgesetzt wird."

Dabei setzt er verstärkt auf ehrenamtliches Engagement der Kollegen in Schulen und Sportvereinen, ähnlich wie es Zahnärzte bei der Zahnprophylaxe bereits tun. "Schulärzte könnten über ein Pflichtfach Gesundheitserziehung bereits Grundschülern wichtiges Wissen zu Gesundheit, Bewegung und Ernährung nahe bringen."

Organisiert haben die Studie der Deutsche Kinderschutzbund und das auf Kinderforschung spezialisierte Institut für Sozialforschung Prokids. Finanzielle Unterstützung kam vom Schuhersteller Elefanten aus Essen.

83 Prozent ist Gesundheit wichtig

Insgesamt nahmen 4691 Schüler aus 360 Klassen und elf Bundesländern teil. "Eines der wichtigsten Ergebnisse für uns ist, dass bereits Grundschulkinder klare Vorstellungen über ihre eigene Gesundheit haben", sagte Anja Beisenkamp, Leiterin von Prokids.

83 Prozent gaben in der Befragung an, dass es ihnen wichtig ist, gesund zu sein. Dazu gehören eine gesunde Ernährung (62 Prozent), Sport und Bewegung (34 Prozent) und die seelische Gesundheit. Das heißt für die Kinder traurig sein zu dürfen, Freunde zu haben oder keine Angst zu haben (14 Prozent).

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