Sexuelle Ausbeutung von Kindern im Ausland hält an

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Die sexuelle Ausbeutung von Kindern in Urlaubsgebieten ist nach Ansicht von Kinderrechtsexperten trotz jahrelanger Aufklärungskampagnen nicht zurückgegangen.

"Das Problembewußtsein ist zwar gestiegen", sagt Christa Dammermann, Referentin für Kinderrechte bei der Osnabrücker Hilfsorganisation terre des hommes in Berlin. Viele Touristen wüßten aber nicht, wie sie angesichts offensichtlicher Mißhandlungsfälle am Urlaubsort reagieren sollten.

"Oft reicht es, das Hotelmanagement zu informieren, wenn man etwas Auffälliges bemerkt hat", sagte Dammermann. Auch die Botschaften seien Ansprechpartner für solche Meldungen. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 1993 können Deutsche auch dann für Straftaten im Ausland vor Gericht gebracht werden, wenn die Tat im Urlaubsland nicht unter Strafe steht.

Bereits seit den 90er Jahren machen Hilfsorganisationen in Kampagnen auf das Problem aufmerksam. Schon 1998 wurde ein von terre des hommes mitproduzierter Film von sieben internationalen Fluglinien gezeigt, sagte Dammermann.

Wie viele Kinder weltweit Opfer von sexueller Ausbeutung sind, sei schwer zu beziffern, sagte die Expertin: "Zahlen der Vereinten Nationen sprechen von mehreren Millionen Kindern weltweit. Zwei Millionen Kinder ist die Minimum-Zahl."

Laut Schätzungen verdienen Kriminelle weltweit jedes Jahr 5,5 Milliarden Euro damit, Kinder zur Prostitution zu zwingen. Ältere Schätzungen aus den 90er Jahren gingen von etwa 10 000 deutschen Touristen aus, die mit dem Ziel der sexuellen Kindesmißhandlung ins Ausland reisten. (dpa)

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