Vom Sammler zum Evolutionstheoretiker

LONDON (dpa). Die Geschichte von Charles Darwin begann wenig revolutionär, als er vor 200 Jahren am 12. Februar auf die Welt kam. Das kirchliche Weltbild lag in Trümmern, als er am 24. November 1859 sein zweites Buch mit seinen Thesen zur Evolution vorstellte.

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Niemand in der wohlhabenden Familie ahnte, dass die Sammelsucht des kleinen Charles‘ Antrieb seines späteren Weltruhms war: Käfer, Fliegen, Würmer - er sammelte alles, was er auf den Wiesen von Shrewsbury finden konnte. Statt sich in dem Internat, in das er nach dem Tod seiner Mutter mit acht Jahren geschickt wurde, den strengen Regeln zu fügen, machte er mit seinem Bruder lieber Chemie-Experimente im Geräteschuppen zu Hause. Sehr zum Ärger seines Vaters: "Du wirst eine Schande für dich und deine Familie sein", schimpfte der Arzt einmal.

Dass es anders kommen würde, war auch noch nicht abzusehen, als Darwin sein Medizinstudium im schottischen Edinburgh begann, bei dem er sich langweilte und nach zwei Jahren aufgab. Nach beendetem Theologiestudium in Cambridge trat er 1831 eine Reise nach Südamerika an. Auf den Galápagos-Inseln entdeckte er wohl zum ersten Mal, wie die Arten verbunden sind. Zurück in London erstellte er ein Mini- Evolutionsdiagramm, das einen Stammbaum der Arten andeutete. Er wartete aber noch mehr als zwei Jahrzehnte bis zur Veröffentlichung seiner Theorie, auch weil er wusste, welche Kontroversen er in der viktorianischen Gesellschaft auslösen würde. Die kirchliche Schöpfungslehre umzustoßen, fiel selbst einem anerkannten Wissenschaftler wie ihm nicht leicht. Am 1. Juli 1858 wurde seine Theorie in London vorgestellt. Die zentrale These: Es ist keine übernatürliche Macht nötig, um die Vielfalt der Arten zu erklären. Ein Aufschrei ging aber erst ein Jahr später, am 24. November 1859, um die Welt: In seiner zweiten Veröffentlichung erklärte er, der Mensch stamme vom Affen ab.

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