Welthungerhilfe setzt Arbeit nach Mord fort

Bundestag würdigt den in Afghanistan getöteten Bauingenieur Dieter Rübling

BERLIN (dpa). Der Bundestag hat am Freitag des im Norden Afghanistans ermordeten Entwicklungshelfers der Deutschen Welthungerhilfe (DWHH) gedacht. Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte unter dem Beifall des Plenums, die Arbeit der Aufbauhelfer in Afghanistan genieße Respekt und Dank.

Der deutsche Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe und drei seiner afghanischen Kollegen waren am Donnerstag in Sar-e-Pul beraubt worden. Die Täter hatten die Afghanen anschließend frei gelassen und den Deutschen erschossen.

Der 65-jährige Bauingenieur Dieter Rübling aus Weikersheim habe in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte, unter anderem in Somalia und Afghanistan, betreut, sagte DWHH-Generalsekretär Hans-Joachim Preuß am Freitag in Berlin.

Die Hilfsorganisation will ihre Arbeit aber auch nach dem Mord in Afghanistan nicht unterbrechen. In dieser Woche will die Welthungerhilfe in Kabul mit anderen Hilfsorganisationen, der deutschen Botschaft und der Internationalen Schutztruppe (ISAF) in Afghanistan über die Sicherheitslage beraten.

Dazu seien alle internationalen Mitarbeiter aus Afghanistan nach Kabul beordert worden. Die DWHH ist mit 25 vorwiegend deutschen Helfern und etwa 600 lokalen Mitarbeitern in Afghanistan aktiv. Rübling hielt sich für einen dreimonatigen Einsatz in Afghanistan auf. Er und sein Team wollten Baustellen in der Region besichtigen. Am Tatort ermittelten 100 afghanische Polizisten sowie deutsche Polizeibeamte aus Kabul.

Die Welthungerhilfe will sich aus der Provinzhauptstadt Sar-e-Pul zunächst zurückziehen. "Dieser Abzug erfolgt aber primär unter dem Aspekt der Personalfürsorge", sagte der DWHH-Regionalkoordinator für Afghanistan, Theo Riedke. Das Bundesentwicklungsministerium wies seine Mitarbeiter in Afghanistan an, zunächst auf Überlandfahrten zu verzichten.

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