Baden-Württemberg

250 Millionen Euro für den Klinik-Bau

Baden-Württemberg stockt das Klinik-Bauprogramm auf. Die Krankenhäuser warnen indes vor finanziell düsteren Perspektiven.

Veröffentlicht:

STUTTGART. Die baden-württembergische Landesregierung wird im laufenden Jahr den Krankenhausbau mit 250 Millionen Euro fördern. Im kommenden Jahr sollen es dann 255 Millionen Euro sein. Das hat das Landeskabinett am Dienstag beschlossen.

Zu Beginn der grün-roten Regierung im Jahr 2011 betrug das Volumen der Förderung noch 185 Millionen Euro. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte dazu, die Landesregierung habe den seinerzeit vorgefundenen Investitionsstau von 1,3 Milliarden Euro auf 250 Millionen Euro zurückgeführt.

Die Steigerungen bei den Investitionen machten deutlich, welchen Stellenwert Grün-Rot der Krankenhausversorgung einräume, sagte Gesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD).

Insgesamt 20 Bauvorhaben sind auf Basis der Förderrichtlinien ausgewählt worden. Zu den Großprojekten gehören der Neubau eines Hauses im Klinikum Stuttgart, der Umbau eines Hauses im Universitätsklinikum Mannheim, ein Neubau an der Rechbergklinik Bretten und ein Funktionsbau am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart.

Die Hälfte der Projekte entfällt auf öffentliche Krankenhäuser, sieben sind bei freigemeinnützigen und drei Bauprojekte bei privaten Kliniken vorgesehen.

Viele Kliniken im Ländle mit Defizit

Unterdessen hat die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) auf die schlechten Zukunftserwartungen der Kliniken im Südwesten verwiesen.

Laut dem aktuellen BWKG-Indikator verbuchten rund 45 Prozent der Krankenhäuser, knapp 41 Prozent der Reha-Einrichtungen und 39 Prozent der Pflegeeinrichtungen im vergangenen Jahr ein Defizit.

Im laufenden Jahr würden sich die finanziellen Perspektiven weiter verschlechtern, sagte Thomas Reumann, BWKG-Vorstandsvorsitzender. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben steige der Landesbasisfallwert nur um ein Prozent, die Personalkosten aber gleichzeitig um drei Prozent.

Reumann bezeichnete die Ergebnisse der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Klinikreform als "große Enttäuschung" für die Krankenhäuser. Es sei ein "Armutszeugnis", dass die Vereinbarungen keine verlässliche Finanzierung der Investitionskosten vorsähen.

In Baden-Württemberg habe die Landesregierung die Investitionen deutlich aufgestockt. Dennoch gebe es gerade bei der Pauschalförderung einen Investitionsstau, so Reumann. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!