Psychotherapeutengesetz

Allianz Deutscher Ärzteverbände schlägt Alarm

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BERLIN. Die Allianz Deutscher Ärzteverbände sieht mit dem von der Bundesregierung initiierten Psychotherapeutengesetz das ärztliche Berufsbild und die ganzheitliche Versorgung unserer Patienten bedroht.

Bei allem Verständnis dafür, dass auch nicht ärztliche Psychotherapeuten einen gesetzlich geregelten Ausbildungsgang benötigen, werde immer mehr sichtbar, dass die Intentionen der Bundesregierung weit darüber hinausgehen, heißt es in einer Mitteilung der Allianz.

"Vom Bundesgesundheitsministerium wird offensichtlich eine Analogie der Aus- und Weiterbildung des nicht ärztlichen Psychotherapeuten zum Medizinstudium angestrebt. Es geht somit zusätzlich um Weiterbildung nach abgeschlossener Ausbildung, aber auch um die Einführung eines Parallelberufes zum Arzt", erläutert Dr. Hans-Friedrich Spies, BDI-Chef und derzeitiger Sprecher der Allianz Deutscher Ärzteverbände.

Dabei werde einfach nicht zur Kenntnis genommen, dass bereits heute alle psychotherapeutischen Verfahren Bestandteil der ärztlichen Aus- und Weiterbildung seien.

Die Befürchtung, dass man psychische Erkrankungen im weitesten Sinne und die psychische Betreuung somatisch erkrankter Patienten vom Arztberuf abkoppeln will, sei real.

"Offensichtlich hat das BMG die Absicht, die psychische Betreuung des Patienten vom Arztberuf abzukoppeln und diesen auf die Somatik zu begrenzen", befürchtet Spies.

Konsequenzen wären das Ende der psychosomatischen Medizin in den Hausarzt- und Facharztpraxen und ein riesiger Mehrbedarf an zugelassenen Psychotherapeuten mit entsprechenden Mehrkosten im ambulanten System, warnt die Allianz.

Sie hält demgegenüber am bisherigen Berufsbild des Arztes fest, der für psychische und somatische Beschwerden und Erkrankungen gleichermaßen weitergebildet und zuständig ist. (eb)

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