Geriatrische Rehabilitationskliniken

Altersmediziner fordern bessere Vergütung geriatrischer Reha

Trotz anhaltend starker Nachfrage nach stationärer geriatrischer Reha kommen die Anbieter nicht auf ihre Kosten. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie.

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Köln. Kein Leistungsbereich, in dem derzeit nicht der Ruf nach besserer Finanzierung laut wird. Da macht auch die Altersmedizin keine Ausnahme. So warnt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) am Donnerstag vor zunehmenden Insolvenzrisiken unter den Anbietern stationärer geriatrischer Reha.

Ein Großteil der bundesweit nach DGG-Angaben 168 geriatrischen Rehaklinken (rund 8.560 Betten) leide unter einer „prekären Erlössituation“. Pro Tag und Patient werde die vollstationäre geriatrische Reha von den Kassen „mit weniger als 250 Euro pro Tag und Patient“ vergütet. „Damit ist eine angemessene therapeutische und pflegerische Versorgung rund um die Uhr heute kostendeckend nicht mehr zu leisten“, betont DGG-Präsident Professor Rainer Wirth.

Nicht zuletzt angesichts weiterer demografischer Herausforderungen („Generation Babyboomer“) müssten „jetzt Rahmenbedingungen für eine besser finanzierte, flächendeckende Versorgung mit ambulanter und vollstationärer geriatrischer Rehabilitation geschaffen werden“, so Wirth weiter.

Kassen am längeren Hebel?

Der DGG-Mitteilung zufolge haben die geriatrischen Bettenanbieter bereits während der Corona-Pandemie ihre Liegekapazitäten um 13 Prozent reduziert. Aufgrund der angespannten Erlössituation sei mit weiterem Abbau zu rechnen. Etwa zwei Drittel der Einrichtungen hätten „in den vergangenen 18 Monaten keine Erhöhung ihrer Vergütungssätze erzielen“ können; die Tagessätze der stationären Reha werden individuell mit den Kassen vereinbart.

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Zur Erläuterung heißt es: „Oft bleibt den Reha-Einrichtungen gar keine andere Wahl, als die niedrigen Tagessätze der Krankenkassen zu akzeptieren. Die jeweilige Klinik ist schließlich auf die Zuteilung der Patienten möglichst vieler Kassen angewiesen.“ Dreiviertel der Einrichtungen verzeichne aktuell „nahezu Vollauslastung“. Wartezeiten für die Aufnahme neuer Patienten seien in den meisten Kliniken – die Rede ist von „fast 90 Prozent“ – der Regelfall. (cw)

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