Bertelsmann-Studie

BDI lehnt GKV-Pflicht für Beamte ab

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Die von der Bertelsmann Stiftung errechneten Finanzeffekte, wenn Beamte statt privat künftig gesetzlich versichert wären, sieht der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) kritisch. "Eine solche Reform dürfte vor allem zu Lasten der betroffenen Beamten im öffentlichen Dienst gehen und ist deshalb zutiefst unsozial", meint BDI-Präsident Dr. Hans-Friedrich Spies. "Sie gefährdet zusätzlich die Finanzierung unseres Gesundheitswesens."

Nach der am Dienstag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung könnten Bund und Länder bis zum Jahr 2030 rund 60 Milliarden Euro durch eine GKV-Pflicht und die damit verbundene Einsparung der Beihilfe für Beamte einsparen. Der Vorstoß hatte prompt eine Reihe von Reaktionen hervorgerufen: Während Bundesärztekammer und Hartmannbund harsch wie berichtet kritisierten, lobten SPD, Grüne und Linke den Ansatz der Bürgerversicherung.

Neben Ärzten und Leistungserbringern müssten laut Spies vor allem die Beamten selbst die Zeche zahlen – "und hier vor allem die, die niedrig besoldet sind". "Sie dürfen teilweise oder ganz Krankenkassenbeiträge aufwenden und erhalten zu allem Überfluss weniger Leistungen als seither die Beihilfe abgesichert hat", erklärt Spies. "Sie müssen also mit Einkommenseinbußen rechnen und bekommen Gesundheitsleistungen gestrichen." Die Idee gehe damit zu Lasten sozial Schwacher. (jk)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an