Neues Konzept

BKK will Pflege und Versorgung in Kommunen

Verband schlägt kommunale pflegerische Versorgungszentren vor. Zunächst als Modellprojekt.

Veröffentlicht:

Berlin. Der BKK Dachverband schlägt vor, kommunale pflegerische Versorgungszentren (KpVZ) zu etablieren. Diese sollen eine Brücke zur medizinischen Versorgung in einer Stadt oder Region bilden, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Konzept.

Dort sollen Patienten mit „stabilen chronischen Erkrankungen“ im Sinne eines Case Managements versorgt werden. Arbeiten sollen in den Zentren besonders qualifizierte Pflegekräfte, die mit erweiterten medizinischen Kompetenzen ausgestattet sind. Langfristig sollten diese Pflegekräfte das Qualifikationsniveau von „Advanced Practice Nurses“ – einer hochschulischen Ausbildung mit Masterabschluss.

Es sei an der Zeit, die „in die Jahre gekommene Aufgabenteilung in den Gesundheitsberufen“ zu überwinden, sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands. Die KpVZ unter der Leitung von spezialisierten Pflegefachkräften sollten für ihren breiten Versorgungsauftrag ein Versorgungsbudget für die Region erhalten.

Unterstützung vom Bund gefordert

Die Umsetzung dieser pflegerischen Versorgungszentren könne „schnellstmöglich“ über Modellprojekte nach Paragraf 63 Absatz 3b und 3c SGB V erfolgen. Um die KpVZ dauerhaft zu etablieren, seien aber umfassende Änderungen in den Sozialgesetzbüchern V und XI nötig. Der Bund solle die Länder mit einem Förderkonzept beim Aufbau der ersten 60 KpVZ unterstützen, fordert der Dachverband.

Den dort arbeitenden Pflegekräften sollten heilkundliche Kompetenzen eingeräumt werden – von der Verordnungsbefugnis für definierte Arzneimittel bis hin zur Verordnung häuslicher Krankenpflege oder Pflegehilfsmitteln. Auch die Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden sollte nach den Vorstellungen des Dachverbands in den KpVZ stattfinden. Weitere Aufgaben sind in den Bereichen Prävention, Gesundheitsförderung und -bildung vorgesehen.

Das teambasierte und eigenverantwortlich angelegte Arbeiten werde insbesondere Pflegefachkräfte anziehen, „die sich eine berufliche Weiterentwicklung mit erweitertem Tätigkeitsfeld wünschen“, heißt es in dem Papier. (fst)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kommentar zum „Zuhause-Arzt“

Ein Arzt für Hausbesuche? Eine Überlegung wert!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus