Bahr: Bei Gauck über den Schatten springen

BERLIN (dpa). Der FDP-Spitzenpolitiker Daniel Bahr hat an die Union appelliert, den früheren DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck als Präsidentschaftskandidaten zu akzeptieren.

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"Ich fordere die Union auf, über ihren Schatten zu springen", sagte der Bundesgesundheitsminister am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.

Er könne nicht verstehen, dass in dieser besonderen Situation CDU und CSU Gauck, der breiten Rückhalt bei den Bürgern habe, nicht unterstützen könnten.

"Er kann dem Amt wieder Anerkennung und Respekt verschaffen", sagte der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen FDP. Gauck ist Favorit von SPD und Grünen.

Zuvor hatte sich die FDP-Spitze am Sonntagnachmittag für eine Nominierung Gaucks ausgesprochen. Die Union lehnt diesen Vorschlag allerdings ab.

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Kommentare
Dr. Jürgen Schmidt 20.02.201215:33 Uhr

Kandidatenkür nach populistischen Prinzipien

Ob für die fällige Kandidatur zum Bundespräsidenten der richtige Kandidat ausgemacht worden ist, mag dahin gestellt bleiben und soll auch nicht an Erinnerungen zu politisch unglücklichen Äußerungen, kürzlich zur Weiterbeschäftigung von ehemaligen Stasimitarbeitern in der Unterlagenbehörde, gemessen werden, nachdem der allseits geliebte Kandidat Gauck nominiert worden ist.

Die Parteien sind einem vordergründig populistischen Prinzip gefolgt und haben sich damit zuvor gegenseitig unter Druck gesetzt.
Dies ist die Art, wie heute zu vielen Fragen vor dem staunenden Publikum an der Rampe Politik gemacht wird und die Vorgänge im Hintergrund überspielt werden. Selten erfahren wir von Parteien und Regierung etwas zu den wirklichen Entscheidungskriterien in den Schicksalsfragen, beispielsweise der Eurokrise, die uns in eine Haftungsgemeinschaft gezwungen hat und unseren Staat in den Grundfesten erschüttern wird.
Da kommt Symbolpolitik, die Stimmungen und Befindlichkeiten bedient, gerade recht, die Wahl des populären und sympathischen Herrn Gauck ist dafür ein Symptom.

Ob Gauck neben seinem Charisma, seiner Lebbenserfahrung seiner sozialen und rhetorischen Kompetenz auch das politische Urteilsvermögen und die Kraft besitzt, die in letzter Zeit zunehmend deutlich gewordenen Erwartungen der Bevölkerung an eine aufrichtige politische Stimme jenseits des populistischen Parteienstreits zu erfüllen, wird sich zeigen. Bewiesen hat er diese Eigenschaft bislang nicht und Selbstzweifel scheint er jedenfalls auch nicht gehabt zu haben. Vor den überwiegend strapaziösen Pflichten des Amtes, die Politiker gewohnt sind, Gauck aber nicht, hat Arnulf Baring bereits gewarnt.

Ich fürchte, Angela Merkel wird mit Ihren Vorbehalten recht behalten

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