Sterbebegleitung

Beratungsstelle für Ärzte geplant

Angesichts der Verunsicherung in Fragen der Sterbebegleitung ist nun die erste Beratungsstelle für niedergelassene Mediziner geplant.

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HANNOVER. Um der Verunsicherung in Fragen der Sterbebegleitung entgegenzutreten, gründet die Ärztekammer Niedersachsen eine bundesweit einmalige Beratungsstelle für Ärzte.

Das "Netzwerk ambulante Ethikberatung Göttingen" solle am 29. September seine Arbeit aufnehmen und Medizinern Unterstützung in schwierigen Entscheidungssituationen bieten, sagte die Präsidentin der Landesärztekammer, Dr. Martina Wenker. Das Projekt sei bundesweit einmalig.

Das Netzwerk besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Patientenvertretern und Medizinethikern. Sie sollen Hausärzten und Pflegekräften helfen, die in der ambulanten Versorgung oft auf sich allein gestellt seien.

Der GKV-Spitzenverband kritisierte in diesem Zusammenhang jüngst Lücken in der Ausbildung von Ärzten für die Betreuung sterbenskranker Menschen: 20 von 37 Fakultäten in Deutschland lehrten die Palliativmedizin. Sieben der 20 hätten dafür einen eigenen Lehrstuhl.

Zur ambulanten Betreuung von Palliativpatienten seien keine neuen Formen der Versorgung nötig, sondern vor allem eine bessere Ausbildung der Vertragsärzte. Dafür seien Fort- und Weiterbildungen unabdingbar.

Wenker forderte am Dienstag zudem eine Ausweitung der Bundestagsdebatte zur Sterbehilfe. "Sie klammert die allgemeine Krankenhausversorgung aus. Immerhin stirbt ja fast jeder zweite Mensch im Krankenhaus", sagte die Lungenfachärztin, die auch Vizepräsidentin der Bundesärztekammer ist.

Sie kritisierte eine eklatante Begriffsverwirrung bei Sterbehilfe und Suizidbeihilfe. "Jeder versteht etwas anderes darunter, das macht die Debatte so schwierig." Patienten sollten am Ende ihres Lebens nicht durch die Hand, aber an der Hand des Arztes in Würde sterben. Es gelte, den Patientenwillen wieder stärker zu respektieren. (dpa/jk)

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