EBM-Reform

Chef der KVWL in der Kritik

Veröffentlicht:

Die Reform des EBM beschert dem Vorsitzenden der KV Westfalen-Lippe wüste Vorwürfe. Er soll in der KBV-VV über Änderungen am EBM abgestimmt haben und jetzt an der Kommentierung der Regelungen verdienen. Dryden weist die Kritik zurück.

Von Ilse Schlingensiepen

DÜSSELDORF. Wer in der KBV-Vertreterversammlung über EBM-Änderungen abstimmt, darf nicht gleichzeitig einen Kommentar zu eben diesem EBM schreiben. Dieser Meinung ist Hausarzt Dr. Rolf Ziskoven aus Sankt Augustin.

Auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein am vergangenen Wochenende hat Ziskoven deshalb den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Wolfgang-Axel Dryden, scharf kritisiert.

Es sei eine "grandiose Schweinerei", dass Dryden bei der KBV-Vertreterversammlung für den Hausarzt-EBM gestimmt habe und jetzt an einem Kommentar über das Regelwerk verdiene, sagte er.

Ziskoven sieht das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium in der Pflicht. "Ich erwarte, dass das Ministerium die Dienstaufsicht ausübt."

Dryden weist Kritik von sich

Dryden weist die Vorwürfe zurück. Der EBM sei in seiner Grundstruktur in der KBV-VV mit deutlicher Mehrheit verabschiedet worden.

Die aktuellen EBM-Änderungen beruhten auf einer Beschlussfassung des Bewertungsausschusses. "In den hierzu entscheidenden Sitzungen des Bewertungsausschusses war ich nicht stimmberechtigt", sagte Dryden.

Er habe bereits in der Vergangenheit als Privatperson an der seit Jahren existierenden Kommentarserie zum Hausarzt-EBM mitgewirkt. Für diese Nebentätigkeit habe er jeweils die Zustimmung des Vorsitzenden der KVWL-Vertreterversammlung eingeholt.

"Ich bedaure es, dass Herr Dr. Ziskoven im Vorfeld seiner Äußerungen zu keinem Zeitpunkt den Versuch unternommen hat, sich persönlich mit mir auszutauschen", sagt Dryden. Das empfinde er als schlechten Stil.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: Bei erfolgreich therapierter Sialorrhö ist Teilhabe wieder leichter möglich

© Olesia Bilkei / stock.adobe.com [Symbolbild]

Glycopyrroniumbromid bei schwerer Sialorrhö

Wirtschaftliche Verordnung durch bundesweite Praxisbesonderheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Proveca GmbH, Düsseldorf
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Hypochlorite desinfizieren gut, sind aber auch giftig und ätzend. In diesem Therapieversuch war die Chemikalie wirksam gegen eine Infektion der Haut mit Polyoma-Viren.

© Malivi / stock.adobe.com

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Herzinfarkt: Mehr als die Hälfte der Herzinfarkte ging in einer Studie bei Frauen unter 65 Jahren auf andere Ursachen als eine Atherosklerose der Herzkranzgefäße zurück. (Symbolbild mit Fotomodell)

© My Ocean studio / stock.adobe.com

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose