Ausbildung

DPtV fordert weiter einen Studiengang Psychotherapie

Die Psychotherapeutenvereinigung begrüßt die Fortschritte einer reformierten Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten, fordert aber noch mehr.

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BERLIN. Die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) hält an ihrer Unterstützung einer umfassenden Reform der Psychotherapeutenausbildung fest. "Eine umfassende Reform wird zu mehr Fachlichkeit und zu mehr Schutz für Patienten führen", unterstrich die Bundesvorsitzende des DPtV, Barbara Lubisch, im Anschluss an den Psychotherapeutentag am Samstag in Stuttgart.

Dieser hatte die vom Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer vorgelegten Entwürfe zu Einzelheiten einer reformierten Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeuten diskutiert.

Überarbeitung steht im Koalitionsvertrag

Im November letzten Jahres hatten sich zwei Drittel der Delegierten auf dem Psychotherapeutentag für eine umfassende Reform der Psychotherapeutenausbildung ausgesprochen. Laut Koalitionsvereinbarung steht eine Überarbeitung des Psychotherapeutengesetzes samt Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung an.

Den Kritiken einiger Ärzte und Vertreter von Ausbildungsinstituten am Kern der Entwürfe zu einer Reform - einem Direktstudiengang Psychotherapie - erteilte Lubisch eine klare Absage. Hiernach sollen Psychotherapeuten ihre Approbation nach fünfjährigem Studium plus Praktikum erlangen und sich anschließend fünf Jahre lang fortbilden, davon unter anderem zwei Jahre im ambulanten und zwei Jahre im stationären Sektor.

"Das Argument, die Qualität der Versorgung verschlechtere sich und es sei ein ,Arzt light‘ geplant, ist schlichtweg absurd", so Lubisch. Das geplante Studium mit Staatsexamen und Approbation enthalte mehr psychotherapiespezifische Inhalte und Praxiserfahrungen als die derzeitigen Masterstudiengänge in Psychologie oder pädagogischen Fachdisziplinen.

Bislang unklarer rechtlicher Status

Die anschließende Weiterbildung im Entwurf sei zudem mit fünf Jahren wesentlich umfangreicher angelegt als die derzeitige Ausbildung, findet die DPtV. Wegweisend für die finanzielle Situation von Psychotherapeuten in Ausbildung (PiAs) sei zudem das frühzeitige Erlangen der Berufserlaubnis durch Approbation nach dem Studium.

Bislang habe der unklare rechtliche Status von PiAs ausschließlich Nachteile mit sich gebracht, was zu "prekären Lebensumständen über mehrere Jahre hinweg" geführt habe.

Mit einer Berufserlaubnis dagegen erreichten die PiAs den Vergütungsanspruch während der Weiterbildungszeit und könnten so unter angemessenen Bedingungen ihren Facharztstatus erreichen, so der DPtV.

"Wir erwarten, dass die Politik sich an ihre im Koalitionsvertrag getroffene Vereinbarung hält und noch in dieser Legislaturperiode das Psychotherapeutengesetz samt Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung reformiert", betonte Lubisch. ( mam)

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