Die Expopharm wächst und wird internationaler

Die Finanzkrise ist auch an der Expopharm nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Geschäftsführer Gregor Ulrich blickt dennoch optimistisch auf die Messe im Oktober. Zwar ist die Ausstellerfläche geringer, aber insgesamt gibt es mehr Aussteller als je zuvor.

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Gregor Ulrich, Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker.

Gregor Ulrich, Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker.

© Wuv

ApothekerPlus: Die Finanzkrise ist auch an der Pharmabranche und den Apothekern nicht spurlos vorbeigegangen. Wie macht sich das bei der Expopharm bemerkbar?

Gregor Ulrich: Vor allem die Marketingkosten bei kleineren und mittelständigen den Unternehmen sind gekappt worden. Bei uns zeigt sich das, indem weniger Quadratmeter Standfläche gebucht wurden - allerdings haben wir mehr Aussteller. Die Stimmung der Aussteller ist insgesamt gesehen auch positiv.

ApothekerPlus: Wo liegt der Schwerpunkt der Hersteller?

Ulrich: Der Schwerpunkt liegt inzwischen auf OTC-Produkten und apothekenüblichen Waren, weniger auf verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.

ApothekerPlus: Wie sieht es mit technischen Neuheiten für Apotheken aus?

Ulrich: Auch das Thema Software in Apotheken gewinnt an Bedeutung, das merken wir deutlich. Und natürlich sind seit ein paar Jahren auch die Hersteller von Kommissionier- und Blisterautomaten auf der Messe vertreten.

ApothekerPlus: In einer Pressemitteilung hieß es, es seien in diesem Jahr auch besonders viele ausländische Aussteller auf der Expopharm. Ist das ein Trend, wird die Messe internationaler?

Ulrich: Ja, das ist so. Wir arbeiten auch ganz bewusst daran, ausländische Firmen für uns zu gewinnen. So versuchen wir, uns ganz gezielt in Zukunftsländern wie China zu positionieren. Wir haben zum Beispiel einen internationalen Meeting-Point auf der Expopharm - eine Art Messe auf der Messe. Daraus wollen wir Erkenntnisse gewinnen für die künftige Akquise im Ausland.

ApothekerPlus: Was ist in diesem Jahr auf der Expopharm noch anders als in den Vorjahren?

Ulrich: In den Vorjahren waren wir in München immer parallel zum Oktoberfest. Aber die Hotelpreise in dieser Zeit sind extrem hoch und überfordern viele Apotheker. Das wurde in den vergangenen Jahren immer deutlicher. Daher haben wir erstmals den Termin der Expopharm verschoben. Mal sehen, ob das Konzept aufgeht.

ApothekerPlus: Geht eigentlich der Wechsel zwischen den Standorten München und Düsseldorf auf?

Ulrich: Ja, wir machen das schon seit 18 Jahren so. Dabei steht die regionale Abdeckung im Vordergrund. Allerdings sind traditionell in Düsseldorf die Besucherzahlen höher als in München. Denn im Ballungsraum um Düsseldorf herum gibt es sehr viel mehr Apotheken. Aber ich rechne doch mit insgesamt 22 000 Besuchern.

ApothekerPlus: Was war der markanteste Wandel bei der Expo-pharm in zurückliegenden fast 20 Jahren?

Ulrich: Ich würde nicht von einem markanten Wandel reden. Es gab eher stete Veränderungen, oft bedingt durch Änderungen in den politischen Rahmenbedingungen - im positiven wie im negativen. In der Zeit vor dem EuGH-Urteil war die Investitionsbereitschaft der Apotheker sehr gering. Nach dem Urteil war dann die Expopharm wieder auffällig gut besucht und die Aussteller verbuchten durchgängig sehr gute Geschäfte.

ApothekerPlus: Wie sehen Sie im Vorfeld der nächsten Gesundheitsreform der Messe entgegen?

Ulrich: Ich bin sehr optimistisch. Wie das im nächsten Jahr aussieht, kann ich nicht beurteilen. Denn Messen sind immer mit einer gewissen Zeitverzögerung betroffen.

Das Interview führte Ruth Ney

 

"Der Schwerpunkt der Messe liegt inzwischen auf OTC-Produkten."

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