Die Hauptstadt im Zeichen der Darmkrebs-Vorsorge

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Um 90 Prozent soll die Anzahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen gesenkt werden. Die Initiative "Berlin gegen Darmkrebs" weitet jetzt ihre Zusammenarbeit mit großen Betrieben in der Hauptstadt aus.

BERLIN (ami). Knapp 250.000 Berliner haben bislang die Möglichkeit einer präventiven Darmspiegelung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung genutzt. Nach Ansicht des Berliner Gastroenterologen Dr. Rolf Drossel, Sprecher der Initiative "Berlin gegen Darmkrebs" ist das noch zu wenig.

Derzeit werden nach Drossels Angaben konstant knapp 6000 Vorsorgekoloskopien pro Quartal abgerechnet. Der Gastroenterologe geht davon aus, dass etwa 40 Prozent der über 55-jährigen Berliner koloskopisch untersucht worden sind. "Vom eigentlichen Ziel, die Inzidenz des kolorektalen Karzinoms um 90 Prozent zu reduzieren, sind wir weit entfernt", sagt Drossel.

Deshalb wird er nicht müde zu betonen, dass die Untersuchung weniger unangenehm ist, als die meisten Menschen vermuten. Das konnte er gemeinsam mit Kollegen im Rahmen der BECOP-Studien (Berliner Coloskopie Projekt) statistisch nachweisen. "Über 92 Prozent der Untersuchten empfanden die Vorbereitung und die Koloskopie als akzeptabel oder auch etwas unangenehm", so Drossel.

Damit mehr Menschen die Darmkrebsprävention nutzen, setzt Drossel auch offensiv auf die Unterstützung seiner Kollegen aus den anderen Fachrichtungen. "Einen Zuwachs werden wir nur durch die ärztliche Beratung und den persönlichen Zuspruch in den hausärztlichen Praxen und bei den Betriebsärzten erreichen", sagt er.

Die Initiative "Berlin gegen Darmkrebs" tritt deshalb in diesem Jahr im Darmkrebsmonat März nicht nur an die Öffentlichkeit, sondern weitet ihre Zusammenarbeit mit großen Betrieben in der Hauptstadt noch einmal deutlich aus. "Wir machen keine Gießkanne, sondern wollen zielgerichtet auf Menschen zugehen", sagt Drossel.

So bereitet sie gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Aktionen für die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen und die Deutsche Rentenversicherung vor. Zudem ist geplant, familiär vorbelastete Menschen und Diabetiker mit einem erhöhten Risiko verstärkt anzusprechen.

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