Kommentar
Die Psychiatrie braucht Integration
Die Kosten für psychiatrische Behandlung in den Krankenhäusern gehen seit Jahren immer nur in eine Richtung: nach oben. Besonders in Metropolen wie Hamburg besteht Handlungsdruck, um die Leistungsausgaben für diesen Bereich einzudämmen. Der Vorstoß der Ersatzkassen, neue Modelle zur integrierten Versorgung zu erproben, ist nicht nur aus Kostengründen zu begrüßen. Für die Patienten bedeutet die oft mangelnde Abstimmung zwischen Krankenhäusern und ambulanten Therapeuten häufig erschwertes Leid.
Die Verantwortung für diese Patienten hört nicht mit der Entlassung aus dem Krankenhaus auf. Nötig sind Behandlungsketten, die eine nahtlose Betreuung ermöglichen. Am besten solche, die Klinikeinweisungen von vornherein vermeiden. Wie so etwas funktionieren könnte, erproben seit Jahren einige Landkreise in Schleswig-Holstein - mit ermutigenden Ergebnissen unter einem von den Leistungserbringern verwalteten Gesamtbudget. Größtes Problem sind noch die unterschiedlichen Vergütungswelten in Kliniken und Praxen. Angesichts der steigenden Kosten sollten die Krankenkassen aber Interesse daran haben, die integrierte Versorgung auszubauen, für die keine starren Vorgaben existieren. Das ist für Patienten humaner und effektiver.