Unikliniken

Entlastungstarif-Vertrag in NRW: „Wir sind auf der Zielgeraden“

Die Ausformulierung des Mitte Juli erreichten Kompromisses für einen Tarifvertrag Entlastung an Unikliniken in Nordrhein-Westfalen geht voran, versichert Verdi.

Veröffentlicht:
Mit massiven Streikaktionen hatte Verdi Druck für einen Entlastungstarifvertrag gemacht – hier im Juni 2022 am Uniklinikum Düsseldorf.

Mit massiven Streikaktionen hatte Verdi Druck für einen Entlastungstarifvertrag gemacht – hier im Juni 2022 am Uniklinikum Düsseldorf.

© Roland Weihrauch / dpa

Essen. Der nach elf Wochen Streik mühsam ausgehandelte Entlastungstarifvertrag für sechs Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen lässt weiter auf sich warten. Nach Gewerkschaftsangaben befinden sich die Parteien bei Ausgestaltung des Tarifvertragstextes aber auf der Zielgeraden. „Es sind noch kleine Details zu regeln. Wir sind auf einem guten Weg und bis zur Unterzeichnung wird es nicht mehr lange dauern“, sagte Katharina Wesenick, Verdi-Landesfachbereichsleiterin NRW für Gesundheit und Soziale Dienste, der Deutschen Presse-Agentur am Wochenende.

Grundlage für den sogenannten Tarifvertrag Entlastung (TV-E), der den Beschäftigten eine spürbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen wie etwa verbesserte Personalschlüssel oder angemessenen Freizeitausgleich garantieren soll, ist ein Mitte Juli von der Gewerkschaft und den Klinikchefs ausgehandeltes Eckpunktepapier. Anfang August hatten beide Tarifkommissionen zugestimmt und begannen danach mit den Redaktionsverhandlungen zur genauen Ausgestaltung des Vertragswerks. Der TV-E soll zum 1. Januar 2023 an den NRW-Unikliniken in Kraft treten und dürfte auch für andere Krankenhäuser als Beispiel dienen.

Lesen sie auch

Streik – bis die Kliniken einlenkten

Vorausgegangen war ein langer Arbeitskampf der Beschäftigten mit ihren Arbeitgebern. Elf Wochen lang wurde an den Standorten Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster mehr oder minder dauerhaft gestreikt. Tausende Operationen mussten in dieser Zeit verschoben werden – bis die Kliniken einlenkten. „Elf Wochen Streik waren notwendig, um einen Tarifvertrag durchzusetzen, den sich die Klinikvorstände nun unter der Überschrift „Beste Arbeitsbedingungen in deutschen Krankenhäusern“ zu eigen machen“, sagte Wesenick. Um den TV-E umzusetzen, hatte zudem der NRW-Landtag mit einer Änderung des Hochschulgesetzes den Weg formell freimachen müssen.

Mit dem neuen Tarifvertrag wird sich der Kampf der Krankenhäuser um die raren Fach- und Pflegekräfte weiter verschärfen. Längst hat der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begonnen. Mit guten Arbeitsbedingungen kann man beim potenziellen Personal punkten. „Wir werben derzeit intensiv, auch mit Kampagnen in den sozialen Medien“, sagte beispielsweise ein Sprecher der Essener Unikliniken der dpa. Andernorts sieht es ähnlich aus. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei