Uni Münster

Ethisches Leitbild für Tierversuche formuliert

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MÜNSTER. Die Uni Münster hat nach einem fast fünfjährigen Diskussionsprozess ein ethisches Leitbild für den Umgang mit Tieren in der Wissenschaft verabschiedet. Zusätzlich zu den Vorgaben aus dem Tierschutzgesetz will die Uni damit Mitarbeiter und Forscher für das umstrittene Thema Tierversuche sensibilisieren. Das neue Leitbild kommt rund ein halbes Jahr nach dem Fund illegaler Tierbestände, stehe damit aber in keinem Zusammenhang, wie die Uni betont.

Das im Oktober einstimmig vom Senat verabschiedete Papier wurde am Freitag von einer Koordinierungskommission vorgestellt. Zu dieser Gruppe zählen sowohl Naturwissenschaftler, Mediziner, Tierschutzbeauftragte, der Leiter des Zentrums für Bioethik und Studentenvertreter. Das Leitbild soll auch Forschern den Rücken stärken, die sich bewusst für einen Tierversuch entschieden haben.

Roman Kolar, Leiter der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes, bezeichnete Teile des neuen Leitbilds als revolutionär. "Aber vor allem der Grundsatz, dass bei zu erwartendem schweren Tierleid auf einen Erkenntnisgewinn aus ethischen Gründen verzichtet werden muss, ist eine Aussage, die ich von deutschen Wissenschaftsorganisationen und -einrichtungen so noch nie gehört habe", sagte Kolar der dpa. (dpa)

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