Experten loben das Versorgungsgesetz

KIEL (di). Einigkeit ist selten im deutschen Gesundheitswesen - erst recht, wenn es um eine Gesundheitsreform geht. Das Versorgungsstrukturgesetz aber ist nach einhelliger Meinung einer Expertenrunde ein Fortschritt.

Veröffentlicht:
Garg: Nicht nur Kostendämpfung:

Garg: Nicht nur Kostendämpfung:

© Riediger / nordpool / imago

Dies gilt zumindest für das Fazit, in Einzelpunkten zeigten sich Fachleute von ärztlichen Körperschaften, Krankenkassen und anderen Organisationen auf dem dritten Kieler Kongress zur vernetzten Gesundheit unterschiedlicher Meinung.

Die Experten mahnten auch an, dass die Akteure des Gesundheitswesens nun gefragt sind, die neu geschaffenen gesetzlichen Möglichkeiten mit Leben zu füllen.

Gastgeber Dr. Heiner Garg, Landesgesundheitsminister von Schleswig-Holstein, nannte drei wesentliche Gründe für die Zustimmung.

Das Gesetz beendet eine in vergangenen Jahren zunehmende zentralistische Tendenz im deutschen Gesundheitswesen, es erkennt erstmals die die Probleme an, Landärzte zu finden und es beschäftigt sich nicht - wie viele Vorgängergesetze - einseitig mit der Kostendämpfung.

Nach Ansicht von Dr. Frank Ulrich Montgomery wird das Gesetz deutlich mehr Auswirkungen zeigen, als viele bislang annehmen: "Es wird unterschätzt."

Keine Lösung für alle Probleme

Der Präsident der Bundesärztekammer sieht mit der Umsetzung der geschaffenen Möglichkeiten eine "Riesenaufgabe" auf die Selbstverwaltung und Akteure im Gesundheitswesen zukommen, etwa bei der Ausgestaltung der Delegation ärztlicher Leistungen.

Die von vielen begrüßte Dezentralisierung beobachtet Montgomery mit gemischten Gefühlen. Er bezeichnete die Forderung der Länder zwar als verständlich, glaubt aber nicht an die dafür erforderliche Kompetenz in allen Bundesländern:

"Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns damit einen Gefallen getan haben."

Auch Dr. Stefan Etgeton (Bertelsmann Stiftung), Professor Norbert Klusen (Techniker Krankenkasse) und Dr. Rudolf Kösters (früher Deutsche Krankenhausgesellschaft) zogen unter dem Strich ein positives Fazit zum Versorgungsstrukturgesetz.

Ein Allheilmittel sieht niemand darin, auch nicht FDP-Politiker Garg: "Es wäre vermessen, eine Lösung aller Probleme zu erwarten."

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Praxisinhaberin

Verdacht auf Kindesmissbrauch gegen falschen Therapeuten

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“

Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten