Deutscher Pflegetag

Fünf Punkte für eine massive Verbesserung der Pflege

Mehr Personal, mehr Schutz und mehr Geld – damit ist nach Ansicht der Bundespflegekammer schon viel gewonnen. Beim Deutschen Pflegetag stellte sie insgsamt fünf zentrale Forderungen auf.

Veröffentlicht:
Fünf zentrale Forderungen für eine „massive Verbesserung der Rahmenbedingungen“ in der Pflege hat die Bundespflegekammer erhoben.

Fünf zentrale Forderungen für eine „massive Verbesserung der Rahmenbedingungen“ in der Pflege hat die Bundespflegekammer erhoben.

© Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Fünf zentrale Forderungen für eine „massive Verbesserung der Rahmenbedingungen“ in der Pflege hat die Bundespflegekammer anlässlich des Deutschen Pflegetages am Mittwoch erhoben. Die COVID-19-Pandemie habe „schonungslos“ viele Defizite offengelegt, sagte das Präsidiumsmitglied der Bundespflegekammer, Patricia Drube.

Die Forderungen im einzelnen:

  • Schutz der Gesundheit des Pflegepersonals und klare Besuchsregelungen: Planbare Operationen müssten, soweit medizinisch vertretbar, verschoben werden. Die Personaluntergrenzen müssten erhalten bleiben. PCR-Testungen beim Pflegepersonal müssten prioritär und innerhalb von 24 Stunden ausgewertet; dazu sollten Pflegefachpersonen des MDK und der Heimaufsicht abgeordnet werden. Für Einrichtungen der Langzeitpflege sollten bundeseinheitlich geltende Besuchsempfehlungen erarbeitet werden. Die Beteiligung der Pflegekammern und der Landespflegebeiräte in den Krisenstäben von Bund- und Ländern müsse verstärkt werden.
  • Verbesserung der Personalausstattung: Zeitnah müsse dazu ein flächendeckendes und bundeseinheitliches Personalbemessungsverfahren in Pflegeheimen auf Basis des Rothgang-Gutachtens eingeführt werden. Die bisher landesrechtlich geregelte Pflegehelferausbildung soll im Bundesrecht kodifiziert und mit einer Qualifikationsoffensive verbunden werden. Die Digitalisierung müsse vorangetrieben werden.
  • Versorgung im ländlichen Raum: Dazu sollen pflegegeführte lokale Gesundheitszentren geschaffen werden, auch vor dem Hintergrund der Überalterung von Hausärzten. Ab 2021 müsse die Heilkundeübertragung flächendeckend erprobt und dafür eine neue Rechtsgrundlage geschaffen werden.
  • Angemessene Bezahlung: Gehälter in der Langzeitpflege und Reha müssten schnell an die der Krankenhauspflege angeglichen werden. Für die Langzeitpflege wird ein allgemeinverbindlicher flächendeckender Tarifvertrag mit Orientierung an den Bedingungen des Öffentlichen Dienstes gefordert. Sukzessive soll das Einstiegsgehalt von Pflegefachkräften auf 4000 Euro monatlich gesteigert werden.
  • Gerechte Finanzierung: Eigenanteile der Pflegebedürftigen müssten gedeckelt und die Mehrkosten über höhere Beitrage und Steuern finanziert werden. Gefordert wird die nachhaltige Absicherung der Pflegebudgets in Kliniken. Die Finanzierung von Investitionen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen müsse durch den Staat sichergestellt werden. (HL)
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung