Krankenkassen

GKV-Arzneiausgaben legen zu

Wie gaben die Kassen in den ersten drei Quartalen 2020 für die Arzneiversorgung aus und welche Mittel haben ihren Umsatz am stärksten gesteigert? Ein Beratungsunternehmen hat dies berechnet.

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Frankfurt/Main. Die Arzneimittelausgaben zu Lasten der GKV belaufen sich in den ersten drei Quartalen auf 32,3 Milliarden Euro. Das sind 4,6 Prozent oder 1,49 Milliarden Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das hat das Beratungsunternehmen IQVIA mitgeteilt.

Einsparungen aus Rabattverträgen nach Paragraf 130a Absatz 8 SGB V sind dabei noch nicht berücksichtigt. Die Menge der abgegebenen Packungen sank im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent auf 514,1 Millionen Packungen. Pandemiebedingt war der Packungsabsatz im April und Mai um bis zu 15 Prozent zurückgegangen.

Größter Zuwachs bei Interleukin-Inhibitoren

Die umsatzstärksten Arzneigruppen verbuchten von Januar bis Ende September mehrheitlich Umsatzzuwächse. Am stärksten legten mit 25 Prozent Interleukin-Inhibitoren zu. Zweistellig wuchsen auch antineoplastisch wirksame Proteinkinasehemmer (24 Prozent) und MAB Antineoplastika (21 Prozent). Für direkte Faktor-Xa-Hemmer verzeichnet IQVIA ein Umsatzwachstum von zwölf Prozent. Nur bei Anti-TNF-Produkten, Humaninsulin und Analoga sowie Betäubungsmitteln sank der Umsatz.

Deutlich gewachsen sind die Zwangsabschläge, die die Hersteller in den drei Quartalen abführen mussten. Die gesetzlichen Kassen profitierten mit 4,17 Milliarden Euro von den Abschlägen, ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die privaten Krankenversicherer sparten durch die Abschläge 648 Millionen Euro (plus 14 Prozent). Leicht gesunken sind dagegen die Zwangsrabatte der Apotheken zu Gunsten der GKV. Sie verringerten sich um sieben auf 843 Millionen Euro. (fst)

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