Gesundheitsbranche im Aufwind

Jobboom in der Gesundheitswirtschaft: 70.000 neue Stellen könnten einer Studie zufolge binnen zwölf Monaten entstehen. Fraglich ist aber, ob diese überhaupt besetzt werden können.

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Daumen hoch für die Gesundheitswirtschaft: Die Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftlichen Aussichten positiv.

Daumen hoch für die Gesundheitswirtschaft: Die Unternehmen beurteilen ihre wirtschaftlichen Aussichten positiv.

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HAMBURG (ava). Die Gesundheitswirtschaft in Deutschland blickt positiv in das Jahr 2012. Das zeigt ein Report des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der 850 Unternehmen aus der Gesundheitswirtschaft zu ihren Zukunftsaussichten befragt hat.

Besonders optimistisch zeigen sich der Umfrage zufolge die Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen. Nicht ganz so gut schätzen Gesundheitsdienste und soziale Dienste ihre Lage ein.

Leicht getrübt werden die Geschäftsaussichten der Unternehmen der konjunkturell relativ robusten Gesundheitsbranche durch die ungelöste Staatsschuldenkrise. 46 Prozent der befragten Unternehmen sehen sie als das größte Risiko für ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung an.

Zu der Unsicherheit der Unternehmen, ob die Politiker die Schuldenkrise lösen werden, kommt der DIHK zufolge die ausgeprägte Abhängigkeit der Gesundheitswirtschaft von regulatorischen Eingriffen.

Der gesamte Kernbereich der Gesundheitswirtschaft - der sozialversicherungsfinanzierte erste Gesundheitsmarkt - sei geprägt von Regulierungen, Preisfestsetzungen und Kollektivverträgen.

Fachkräftemangel macht Sorgen

Nahezu ungebrochen positiv sind die Beschäftigungspläne in der Gesundheitswirtschaft. Insgesamt ist nach der DIHK-Umfrage in den kommenden zwölf Monaten mit einem Beschäftigungsaufbau von 70.000 Stellen zu rechnen.

Sorgen machen der Gesundheitswirtschaft in diesem Zusammenhang der Fachkräftemangel. 43 Prozent der Unternehmen sehen darin schon im kommenden Jahr ein schwerwiegendes Geschäftsrisiko.

Vom Fachkräftemangel betroffen sind insbesondere die Gesundheits- und sozialen Dienste. 69 Prozent dieser Betriebe sehen darin ein wirtschaftliches Risiko. Das ist der höchste Umfragewert im Branchenvergleich und laut DIHK mit der hohen Personalintensität des Sektors zu erklären.

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Kommentare
Dr. Marcel Marquardt 11.04.201215:04 Uhr

Wie schön, die Branche kann sich freuen...

Medikamente werden über den verordnenden Arzt abgegeben,
die Leistungen am Patienten überwiegend durch Menschen erbracht,
delegierbare Leistungen auch durch Menschen delegiert und überwiegend durch Menschen erbracht:

Was macht nur die Pharmabranche und der Medizintechnikhersteller ohne Mediziner?

Mit anderen Worten: Bei den Ärzten, speziell vielen niedergelassenen Ärzten ist die Stimmung so mies, dass sich nicht nur in den Kliniken, sondern gerade in den Praxis langsam aber sicher eine "Titanic"-Stimmung einstellt. Schön, dass abhängige Branchen Aufwind verspüren, derweil sich die Leistungserbringer zunehmend aus der Branche verabschieden.
Vielleicht sollten wir schnellstmöglich für Ersatz in Form von Schwester Agnes und weiterem Hilfspersonal sorgen, sorgen, sonst haben auch diese Branchen Wachstumsprobleme. Das wäre ja mal richtig dramatisch.

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