Barmer-Report

Gesundheitsförderung im Job wird wichtiger

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STUTTGART. Die Barmer GEK in Baden-Württemberg hat an die Arbeitgeber appelliert, langfristig in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren.

Anderenfalls werde sich der Fachkräftemangel verschärfen, sagte Winfried Plötze, Landesgeschäftsführer der Kasse, bei der Vorstellung des Barmer GEK Gesundheitsreports 2015 am Montag in Stuttgart.

In Unternehmen im Südwesten werde der Anteil der über 60-Jährigen bis zum Jahr 2030 um 70 Prozent steigen, heißt es im Bericht. Zugleich wird der Anteil der Arbeitsfähigen zwischen 15 und 64 Jahren an der Gesamtbevölkerung von 61 auf rund 55 Prozent sinken.

Zuwanderung wird dabei nicht die demografische Alterung kompensieren, sondern lediglich den Bevölkerungsrückgang bremsen können. Wollte man die Bevölkerungszahl stabil halten, müsste Deutschland ein Wanderungssaldo von 300.000 bis 430.000 Personen verzeichnen - pro Jahr.

Höbe man bis 2050 das Renteneintrittsalter schrittweise auf 69 Jahre an, kämen bundesweit im Vergleich zum Status quo 1,7 Millionen Erwerbspersonen hinzu - viele von ihnen mit gesundheitlichen Einschränkungen. In jedem Fall müsse die Arbeit an die alternde Belegschaft angepasst werden - nicht umgekehrt, sagte der Arbeitsmediziner Dr. Jürgen Tempel.

Das neue Präventionsgesetz verpflichtet die Krankenkassen, zwei Euro pro Versichertem jährlich in die betriebliche Gesundheitsförderung zu investieren. Diese sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die "einseitige" Finanzierung durch GKV und Pflegekassen somit "nicht sachgerecht", beklagte die Kasse.

Folgen wird die demografische Entwicklung laut Gesundheitsreport auf das Krankheitsgeschehen haben: Bis 2030 könnte pro Erwerbsperson das Verordnungsvolumen bei Arzneimitteln um knapp 13 Prozent auf dann 586 Tagesdosen je Person steigen.

Die Krankenhaustage je 100 Erwerbspersonen könnten von derzeit 133 auf dann 141 Tage steigen. (fst)

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