Befragung

Hausärzte fühlen sich als Lotsen wohl

In einer qualitativen Befragung ziehen Hausärzte, die lange in der HzV engagiert sind, eine Bilanz: Sie können wieder mehr Lotse sein.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Hausärzte, die bereits durchschnittlich sechs Jahre am Vertrag zur hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg teilnehmen, profitieren mehrfach von ihrer Einschreibung und können in ihrer Praxis zudem "ganzheitlicher und sehr viel stärker patientenorientiert" arbeiten.

Dies geht aus Ergebnissen einer qualitativen Befragung unter 30 Hausärzten in Baden-Württemberg hervor, die Dr. Katja Götz von der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in Hamburg vorgestellt hat.

Die beteiligten Hausärzte haben alle Erfahrungen mit dem HzV-Vertrag gesammelt (im Schnitt 5,9 Jahre) und verfügen auch über einen hohen Anteil eingeschriebener Patienten (67 Prozent).

Befragt wurden Hausärzte im Rahmen eines 45 bis 60 Minuten dauernden Interviews. Insgesamt würdigen die Hausärzte insbesondere die Planungssicherheit, die ihnen die hausarztzentrierte Versorgung bietet und die zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führt.

Besonders schätzen sie dabei die geringeren bürokratischen Belastungen, die vereinfachte Abrechnung und die bessere Honorierung.

Gefilterter Zugang zu Fachärzten

Zudem räumen die Hausärzte ein, ihrer Lotsenfunktion besser nachkommen zu können - vor allem durch die Filterung des Zugangs zu Fachärzten über die Selektivverträge nach Paragraf 73c SGB V.

Allerdings funktioniere diese Filterung noch nicht mit allen in den Vertrag eingeschriebenen Facharztgruppen gleich gut.

Patienten profitieren nach Einschätzung von Hausärzten ebenso von einer Einschreibung, sagte Götz. HzV-Patienten nannten diese Vorteile am häufigsten: geringere Wartezeiten, schnellere Termine, das Angebot von Abendsprechstunden.

Besonders schätzen sie das größere Zeitkontingent, auf das sie in der Hausarztpraxis - auch durch den Einbezug der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (Verah) - bauen können.

Hausärzte stellen unter anderem diese Vorteile heraus: die bessere Versorgung chronisch Kranker und größere Potenziale bei der Prävention. (ras)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nachruf

Berthold Dietsche: Einer der Gründerväter der HZV ist tot

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nachgefragt bei Kammern und KVen

Dass Behandlungen abgelehnt werden, kommt selten vor

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an