Hausärzte in Irland arbeiten häufig über 60 Wochenstunden

DUBLIN (ast). Lange Arbeitszeiten sind in Irland offenbar kein Hindernis, um beruflich zufrieden zu sein. Jeder fünfte Hausarzt in Irland arbeitet wöchentlich zwischen 60 und 80 Stunden. Das geht aus einer aktuellen Befragung der größten irischen Mediziner-Zeitung "Irish Medical Times" (IMT) hervor.

Veröffentlicht:

Demnach arbeiten 56 Prozent der irischen Hausärzte wöchentlich zwischen 40 und 60 Stunden. Trotz der relativ langen Wochenarbeitszeit geben 70 Prozent der Primärärzte an, "zufrieden" mit ihrem Job zu sein.

Die IMT befragte mehr als 500 repräsentativ ausgewählte Hausärzte des staatlichen irischen Gesundheitswesens. Die Umfrage zeige, dass es zwar "großen Verbesserungsbedarf" in den staatlichen Hausarztpraxen und Gesundheitszentren gebe. Dennoch sei die große Mehrzahl der irischen Ärzte zufrieden mit ihrer beruflichen Situation.

Die Zahl der Ärzte, die über 60 Stunden arbeiten, hat weiter zugenommen.

Einer der größten Kritikpunkte ist laut IMT-Umfrage die relativ lange Wochenarbeitszeit. Jeder fünfte Hausarzt arbeitet wöchentlich zwischen 60 und 80 Stunden. Damit ist die Zahl jener Ärzte, die überdurchschnittlich viel Zeit in ihren Praxen verbringen, im Vergleich zu den Vorjahren weiter gestiegen.

Der irische Ärztebund (Irish Medical Organisation, IMO) nahm dies zum Anlass, um auf die Unterversorgung ländlicher Regionen mit Hausärzten hinzuweisen. Irische Landärzte arbeiteten "zu viel und zu lange", sagte eine IMO-Sprecherin in Dublin. Das Dubliner Gesundheitsministerium wurde aufgefordert, gezielt nach neuen Landärzten zu suchen und finanzielle Anreize zu schaffen, um Jungärzte zu motivieren, eine Praxis auf dem flachen Land zu eröffnen.

Interessanter Aspekt der Untersuchung: 78 Prozent der irischen Primärärzte haben inzwischen Computer in ihrer Praxis. Damit hat sich dieser Prozentsatz in den vergangenen fünf Jahren nahezu verdoppelt.

Auf die Frage, ob die langjährige irische Gesundheitsministerin Mary Harney gute Arbeit geleistet habe oder nicht, antworteten 52 Prozent der befragten Hausärzte mit "Nein". Lediglich 28 Prozent äußerten sich zufrieden mit der Gesundheitspolitik der Ministerin. Harney ist seit dem Jahr 2004 im Amt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weltmalaria-Tag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer