Immer mehr Bayern leiden an Dickdarm- und Hautkrebs

MÜNCHEN (sto). Die Zahl der Patienten, die an Dickdarmkrebs oder an Hautkrebs erkranken, steigt in Bayern seit einigen Jahren. Zwar sei Krebs in Deutschland noch immer zweithäufigste Todesursache, das Risiko an Krebs zu sterben sei jedoch rückläufig.

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Das haben Experten bei einem Symposium zum zehnjährigen Bestehen des bevölkerungsbezogenen Krebsregisters in Bayern betont.

Seit 1998 registriert das bevölkerungsbezogene Krebsregister Bayern neu auftretende Krebserkrankungen. Nach einer vierjährigen Startphase mit der Hälfte der Landkreise und kreisfreien Städte werden seit Anfang 2002 alle bösartigen Neubildungen und ihre Frühformen flächendeckend in ganz Bayern anonymisiert erfasst. Die Analyse der Krebsregisterdaten erfolgt bevölkerungsbezogen, umfasst also alle Bevölkerungsgruppen in ihren Wohnorten oder Landkreisen unabhängig von ihrem Versicherungsstatus.

Auf diese Weise sei es möglich, Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren, erläuterte Bayerns kürzlich aus dem Amt geschiedener Gesundheitsminister Otmar Bernhard. Damit ist Darmkrebs, der zweithäufigste Krebs in Deutschland mit 71 000 Neuerkrankungen jährlich, rechtzeitig erkannt werde, sei die Früherkennung mit der Darmspiegelung ab dem 56. Lebensjahr erweitert worden. Zum Hautkrebs gebe es zahlreiche Aufklärungsaktionen unter dem Motto "Sonne(n) mit Verstand".

Auch bei der Brustkrebsvorsorge sei Bayern Vorreiter mit dem Mammografie-Screening, das allen gesetzlich versicherten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren angeboten wird, betonte Bernhard. Zehn Jahre nach dem Start erfülle die landesweite Krebsregistrierung in Bayern die Erfassungsquote von 90 Prozent aller neuen Krebserkrankungen. Die 90-Prozent-Quote sei ein wichtiges internationales Qualitätskriterium.

"Für die Erforschung von Krebsursachen braucht es Daten in ausreichender Menge und Qualität über die Häufigkeit und Verbreitung von Krebs", sagte Bernhard. 2005 wurden dem bayerischen Krebsregister 53 023 Krebsneuerkrankungen gemeldet. Der Freistaat finanziert den Ausbau des Krebsregisters mit zwei Millionen Euro jährlich.

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