Krankenhaus Emmaus Niesky

Innovative Versorgung made in Sachsen

Ländliche Versorgung als Herausforderung: Ein kleines Krankenhaus im Kreis Görlitz soll zum Gesundheitszentrum werden.

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NIESKY/DRESDEN. Das Krankenhaus Emmaus Niesky im sächsischen Landkreis Görlitz wird zu einem lokalen Gesundheitszentrum umgerüstet.

Als neuer Träger will die Evangelisch-Lutherische Diakonissenanstalt Dresden so gemeinsam mit der AOK Plus auf die Herausforderungen der ortsnahen medizinischen Versorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum reagieren.

Das Krankenhaus soll bei dem Projekt als Herzstück erhalten bleiben. Zusätzlich wird der ambulante Bereich ausgebaut. Als relativ kleine Klinik mit nur 100 Betten war die Perspektive für das Emmaus Niesky bislang schwierig.

Die Verantwortlichen stünden vor der Aufgabe, "Antworten auf die Engpässe der ambulanten Versorgung zu finden, die sich für die Zukunft abzeichnen", sagte Klinik-Verwaltungsdirektor Dr. Matthias Schröter.

Eine hochwertige und wohnortnahe Versorgung auf dem Land könne das Krankenhaus aber nur zuverlässig in "guter Vernetzung" mit niedergelassenen Ärzten gewährleisten.

Es entstehen ambulante Strukturen

Die sektorenübergreifende Versorgung ist Kernstück des innovativen Projekts. Die stationäre Behandlung in dem 2015 von der Diakonissenanstalt übernommenen Krankenhaus, das auch viele Notfall-Patienten hat, bleibt erhalten.

Zugleich werden ambulante Strukturen entstehen, zum Beispiel in Form eines Medizinischen Versorgungszentrums direkt an der Klinik.

Aufgebaut werden soll zudem ein Patienteninformationszentrum, das sich etwa um ein besseres Entlassungsmanagement bemühen soll. Damit würden auch die niedergelassenen Fach- und Hausärzte bei der ambulanten Versorgung unterstützt, hieß es.

Ebenfalls geplant ist, die Notfallversorgung möglichst in einer zentralen ambulanten Anlaufstelle sicherzustellen. Dies soll den Angaben zufolge im Frühjahr 2017 realisiert werden.

Kooperiert wird dabei mit der Notfallaufnahme des Krankenhauses und dem Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung.

Die Projektpartner teilten inzwischen mit, dass in diesem lokalen Gesundheitszentrum in Zukunft auch ein neues Vergütungssystem zur Anwendung kommen soll, welches vor allem die "sektorenübergreifenden Patientenversorgung anreizen" solle. (lup)

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