Anfrage an die Ampelregierung

Insolvenzwelle: Union warnt vor „signifikanter Pflegelücke“

Der Pleitegeier kreist, die Personaldecke dünnt sich aus: Für Einrichtungen der Langzeitpflege ist dies keine leichte Zeit. Die Ampel müsse endlich etwas tun, mahnt die Unionsfraktion.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Unionsfraktion im Bundestag warnt vor einer „signifikanten Pflegelücke“, sollte es zu weiteren Insolvenzen am Markt kommen. Deshalb brauche es „politische Maßnahmen“ – die Ampelkoalition werde dieser Aufgabe „mit ihrer aktuellen Arbeit und Prioritätensetzung“ aber „in Gänze nicht gerecht“, heißt es in einer von CDU/CSU vorgelegten Anfrage an die Bundesregierung.

Darin erkundigt sich die Fraktion unter anderem danach, welche Schritte die Ampel plant, um „dem vielfach prognostizierten Mangel an Pflegeplätzen entgegenzuwirken“ und welche Relevanz die Koalition privaten Betreibern und Investoren bei der Bereitstellung von Pflegeplätzen beimisst.

Kritik an Privaten-Bashing

Die Hälfte aller stationären Pflegeeinrichtungen liege derzeit in privater Hand, schreibt die Union. Inländische wie ausländische Investoren spielten somit „eine signifikante Rolle“ am Pflegemarkt.

Oft würden diese aber, so auch von Vertretern der Koalitionsfraktionen, skeptisch beäugt und teilweise sogar als „schwarze Schafe“ bezeichnet, spielen CDU/CSU auf eine Äußerung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich an.

Derzeit liege die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland bei rund 4,1 Millionen – bis zum Jahr 2030 steige die Zahl auf 4,9 Millionen, bis zum Jahr 20240 auf 5,6 Millionen Bedürftige, heißt es in der Anfrage der Unionsfraktion. Bis zum Jahr 2040 würden daher weitere 322.000 stationäre Pflegeplätze benötigt. Zuletzt hatten auch private Anbieter vor einer Pflegekrise infolge einer zunehmenden Zahl an Insolvenzen gewarnt. (hom)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse