Kassenklagen über zu viele Op

Kammerchef hat kein Verständnis

Die Kammer Berlin warnte schon 2001 vor der Einführung eines DRG-Systems.

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BERLIN. Als "scheinheilig" bezeichnet der Präsident der Berliner Ärztekammer Dr. Günther Jonitz die Klagen der Krankenkassen über die Zunahme bestimmter Operationen.

"Die Krankenkassen beklagen jetzt die Auswüchse eines Abrechnungsmodells, das sie selbst gefordert und politisch durchgesetzt haben. Das ist mehr als scheinheilig", so Jonitz. Er verwies darauf, dass die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Berlin bereits 2001 vor dieser Entwicklung gewarnt habe.

In einer damals verabschiedeten Resolution heißt es unter anderem: "Durch ein DRG-System entsteht ein Versorgungsrisiko für die Patienten ... Die Erwartungen von Politik und Krankenkassen, durch die Einführung von DRGs Geld zu sparen, werden nicht erfüllt werden."

Stattdessen führe das DRG-System "zu Anreizen für wohldotierte, aber fraglich indizierte Maßnahmen und damit zu schlechterer Medizin bei insgesamt höheren Kosten", so die Resolution weiter.

Jonitz sieht die Warnungen der Berliner Kammerdelegierten durch die aktuelle Diskussion bestätigt.

"Jede dieser Vorhersagen aus dem Jahr 2001 ist eingetreten", erklärte er und ergänzte: "Erschwerend kommt hinzu, dass die Krankenkassen durch Selektivverträge weitere Anreize für Mengenausweitungen bei bestimmten Krankheitsbildern geschaffen haben." (ami)

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