Eilmeldung

Spanien

Kataloniens Ärzte warnen vor Corona-Gefahr bei Unabhängigkeitsdemos

Das Coronavirus schreckt die katalonischen Separatisten nicht. Denn obwohl Spanien unter stark steigenden Infektionszahlen leidet, planen sie für den 11. September viele Protestmärsche.

Veröffentlicht:
Bewohner Barcelonas stehen vor wenigen Tagen für einen Massentest auf das Coronavirus an. Die Stadt leidet unter einem starken Anstieg der Infektionszahlen. Die Separatisten wollen aber trotz massiver ärztlicher Bedenken am 11. September demonstrieren.

Bewohner Barcelonas stehen vor wenigen Tagen für einen Massentest auf das Coronavirus an. Die Stadt leidet unter einem starken Anstieg der Infektionszahlen. Die Separatisten wollen aber trotz massiver ärztlicher Bedenken am 11. September demonstrieren.

© Albert Llop/NurPhoto/picture alliance

Barcelona. In kaum einem anderen EU-Staat steigen die Corona-Infektionszahlen derzeit so stark wie in Spanien. Besonders betroffen ist nach Madrid vor allem Katalonien. Doch Kataloniens Separatisten schreckt die Corona-Gefahr keineswegs ab. Am 11. September wollen sie ihre traditionellen Massenproteste für die Unabhängigkeit Kataloniens durchführen.

„Wir können nicht auf dieses Grundrecht verzichten. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben und werden alle hygienischen Schutzmaßnahmen treffen, um sicher auf der Straße unsere politische Botschaft verbreiten zu können“, so Elisenda Paluzie, Vorsitzende der separatistischen Bürgerbewegung ANC, die jedes Jahr die Massenproteste für die Loslösung von Spanien organisiert.

Keine große Demo, aber viele tausende kleine

Um die Teilnehmer zu schützen, soll es nicht wie gewohnt in Barcelona zu einer zentralen Massendemo mit mehreren Hunderttausend Personen kommen, sondern mehreren Tausend kleineren Protestzügen in ganz Katalonien.

Man werde zudem strikt auf die Benutzung von Masken sowie auf die Einhaltung eines Mindestabstands von zwei Metern achten. Dafür sollen besonders breite Straßen für die Protestmärsche ausgewählt werden, versprach die ANC-Vorsitzende.

„Es steht einfach zu viel auf dem Spiel“

Ärzte und Epidemiologen zweifeln allerdings an der Fähigkeit der Protestorganisatoren, bei der großen Anzahl von Teilnehmern für derartige Schutzmaßnahmen sorgen zu können. Sie halten die Durchführung der Demonstrationszüge für unverantwortlich.

„Wir bitten die Organisationen und Parteien inständig darum, von der Durchführung der Protestumzüge abzusehen. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel“, richtete sich nun auch Jaume Pradós, Präsident des lokalen Ärzteverbands Barcelona an die Separatistenorganisationen und die Regionalregierung. (mame)

Mehr zum Thema

National Cancer Patient Survey

Großbritannien: Zu wenig Zeit für Krebspatienten

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle:  Mephisto vertritt Leipzig.

© Rolf Schulten

Fotogalerie

Der 128. Deutsche Ärztetag in Bildern