Keine Spezialfachärzte vor Mitte 2014

Eigentlich sollte der neue Sektor der spezialfachärztlichen Versorgung schon Ende dieses Jahres starten starten. Doch daraus wird offenbar nichts.

Veröffentlicht:
Köhler: Unrealistischer Zeithorizont.

Köhler: Unrealistischer Zeithorizont.

© Wawarta

MÜNCHEN (sto). Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung lässt auf sich warten.

Vor Mitte 2014 könne nicht mit der operativen Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelung des Paragrafen 116b SGB V gerechnet werden, erklärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, bei einem Fachsymposium in München.

Es sei noch völlig offen, wie der neue Versorgungsbereich ausgestaltet und wie die Grenze zur ambulanten Regelversorgung gezogen werden sollen, erläuterte Köhler bei dem Symposium des Bundesverbandes ambulante spezialfachärztliche Versorgung (BVASV).

Zwar habe der neu gegründete Unterausschuss des GBA zur ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) mittlerweile seine Arbeit aufgenommen.

Dennoch sei der vom Gesetzgeber vorgegebene Zeithorizont, die ASV bis Ende 2012 einzuführen, komplett unrealistisch, erklärte Köhler.

Für die Vertragsärzte biete die ASV die Chance einer Vergütung der Leistungen zu festen Preisen ohne Budgets, sagte Köhler.

Wird die ASV zum Ladenhüter?

Allerdings werde es bei einigen Indikationen Eingangsvoraussetzungen geben, die die niedergelassenen Ärzte nur in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern erfüllen könne, wie beispielsweise das Vorhalten einer Intensivstation oder eines Notfalllabors.

Auch müssten sich die Fachärzte auf weitergehende Dokumentationen einstellen, da der ICD-10 nicht ausreichen werde, um die im Gesetz vorgesehene Eingrenzung der ASV auf schwere Verlaufsformen abzubilden.

Die ASV biete die Chance für eine Verbesserung der Behandlung schwerkranker Patienten durch eine bessere Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Kliniken, erklärte Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstands der DAK.

Bedenken äußerte Bodmer zum vereinfachten Zulassungsverfahren zur ASV. Eine zuverlässige Überprüfung der Qualifikation der Antragsteller müsse gesichert werden, forderte Bodmer.

Der neue Versorgungsbereich dürfe nicht zum Ladenhüter werden, zitierte der Vorsitzende der BVASV, Dr. Axel Munte, aus einem Grußwort des neuen GBA-Vorsitzenden Josef Hecken.

Schwerstkranke Menschen würden zu Recht eine optimale Versorgung erwarten, bei der niedergelassene Spezialisten verschiedenster Professionen und Krankenhäuser Hand in Hand ohne Effizienzverluste zusammenarbeiten, erklärte Hecken.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Praxisinhaberin

Verdacht auf Kindesmissbrauch gegen falschen Therapeuten

Kommentar

Nina Warkens Gesellenstück in symbolischer Politik

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Lesetipps
Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren