Kommentar

Klage wäre ein Offenbarungseid

Von Anja Krüger Veröffentlicht:

Die Zahlen sind alarmierend. In Nordrhein bekommen Hausärzte aktuell für die Regelversorgung von gesetzlich Krankenversicherten gerade einmal 31,28 Euro im Quartal. Das macht nicht nur die Ärzte fassungslos. Auch Patienten fragen sich, wohin es wohl führt, wenn es weiterhin nicht gelingt, die hausärztliche Regelversorgung adäquat zu finanzieren.

Dabei scheint allen Beteiligten klar zu sein, dass es so nicht geht. Die Verlierer der Honorarreform stehen nicht erst seit heute fest. Die fortgesetzten Honorareinbußen für die Hausärzte im Rheinland sind ein Symptom für das grandiose Scheitern der Reform.

Doch offenbar mangelt es an brauchbaren Ideen, wie das Ruder herumgerissen werden könnte. Der Vorstand der KV Nordrhein (KVNo) hat Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bereits um Unterstützung gebeten. Vater Staat soll's also richten.

Nützt auch dieses Hilfsersuchen nichts, will die KVNo eine Klage vor dem Sozialgericht prüfen, hat der neue Vorstand Bernd Brautmeier angekündigt. Eine Klage wäre der politische Offenbarungseid. Denn damit würde das KV-System demonstrieren, dass es nicht dazu in der Lage ist, selbst die Verwerfungen in den Griff zu bekommen, die die Honorarreform ausgelöst hat.

Lesen Sie dazu auch: RLV von 31,28 Euro für Hausärzte: KV Nordrhein will notfalls klagen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bundesamt für Soziale Sicherung

Aufsicht: Krankenkassen reden höhere Zusatzbeiträge schön

Anhörung der Verbände im BMG

Krankenhausreform: Kritik an Warkens „Verwässerungsgesetz“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Der Onkologe und sein Apfel-Cider

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

Lesetipps
Ein Mann hält sich die Hände an den schmerzenden Rücken

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?