England

Klinik nur im Notfall: Gilt nicht für den Minister

Wasser predigen, Wein trinken: Dabei wurde der britsche Gesundheitsminister Hunt erwischt.

Veröffentlicht:

LONDON.. Britische Gesundheitspolitiker folgen offenbar nicht immer ihrem eigenen Rat. Gesundheitsminister Jeremy Hunt, Vater von drei kleinen Kindern, ist stets darum bemüht, Patienten zu ermahnen, "nur im äußersten Notfall ins Krankenhaus" zu gehen und stattdessen lieber den Hausarzt zu bemühen. Privat pfeift er auf seine goldene Regel.

Als eines seiner Kinder kürzlich überraschend erkrankte, schnappte sich der Minister Kind und Autoschlüssel und fuhr schnurstracks ins nächste staatliche Krankenhaus. Dort stellte der diensthabende Notarzt fest, dass das Kind nur eine kleine Unpässlichkeit habe und schon bald wieder fit sein dürfte - was freilich einen anderen Klinikmitarbeiter nicht daran hinderte, Zeitungsredaktionen anzurufen und auf den Fall hinzuweisen.

"Ich wollte nicht riskieren, stunden- oder tagelang auf eine hausärztliche Konsultation warten zu müssen", erklärte Hunt sein väterliches Schutzverhalten. Es kam, wie es kommen musste: britische Patientenverbände werfen Mister Hunt "Scheinheiligkeit" und "doppelte Standards" vor. Die oppositionelle Labour Party sieht gar "eine akute Versorgungskrise im staatlichen Gesundheitswesen".

Und der britische Hausärzteverband ärgert sich, dass der Gesundheitsminister nicht ein wenig mehr Vertrauen in die Dienste der rund 75.000 Allgemeinärzte auf der Insel hat. Minister Hunt ist angesichts all dem "not amused". (ast)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung