Sachsen-Anhalt

Künftig noch 38 Notdienst-Bezirke

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MAGDEBURG. Die Reform des Bereitschaftsdienstes ist in Sachsen-Anhalt auf den Weg gebracht. Einen Entwurf zur neuen Aufteilung der Bereiche hat die KV Sachsen-Anhalt (KVSA) vorgestellt.

Zu wenig Ärzte, zu viele Dienste. Besonders betroffen sind Vertragsärzte auf dem Land. Bei Krankheit oder Urlaub ist dort nicht selten Dauerbereitschaft angesagt. "Das können wir keinem länger zumuten", meint KVSA-Chef Dr. Burkhard John.

Er fürchtet, dass zu viele Bereitschaftsdienste und zu wenig Freizeit junge Ärzte abschrecken, sich in versorgungsschwachen Regionen niederzulassen.

Die neuen Bereiche sollten deshalb wenigstens 35 Ärzte und mindestens 40.000 Einwohner haben. John: "Nach jetziger Planung könnten wir mit 38 Bereichen auskommen, die im Schnitt 525 Quadratkilometer groß sind."

Abgesehen von den drei kreisfreien Städten, würden sich im Schnitt jeweils 60 Ärzte die Dienste teilen. Aufgrund der größeren Entfernungen hält John den Einsatz von 45 Fahrzeugen für sinnvoll.

Im Bereich Halle, der auf das Umland ausgedehnt werden soll, arbeiten etwa 500 Vertragsärzte, denen drei bis vier Autos zur Verfügung stehen sollten. Kreisübergreifend sollen auch der Saale- und der Burgenlandkreis aufgeteilt werden.

Weiterhin problematisch blieben acht großflächige und bevölkerungsarme Bereiche in der Altmark. So gibt es in der Region Havelberg nur knapp zehn Ärzte, auch in und um Klötze, Tangerhütte und Tangermünde mit jeweils etwa 15 Ärzten bliebe die Lage angespannt.

John: "In der Altmark kommt auf 1000 bis 1200 Einwohner ein Vertragsarzt. Wir prüfen, ob organisatorische Unterbereiche zur Entspannung führen könnten."Der Entwurf der neuen Bereichsaufteilung wird derzeit in den Ausschüssen der Vertreterversammlung beraten. (zie)

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