Bayern

Ländliche Regionen nicht abhängen!

Die wohnortnahe Versorgung in Bayern klappt in der Regel gut. Dennoch droht trotz aller Fördertöpfe mancherorts Unterversorgung.

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Unterversorgung gibt es besonders in Bayerns ländlichen Regionen? Wie steuert man dagegen?

Unterversorgung gibt es besonders in Bayerns ländlichen Regionen? Wie steuert man dagegen?

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DEGGENDORF. Die Alterung der Gesellschaft und der medizinische Fortschritt stellen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung eine besondere Herausforderung dar, sagt Michael Hübner, Bereichsleiter ambulante Versorgung, Pflege und Innovation der Barmer GEK.

Der steigende Versorgungsbedarf und die Zunahme an Komorbiditäten werden in Zukunft nicht nur an finanzielle, sondern vor allem auch an personelle Grenzen stoßen, erklärte der Kassenvertreter beim 13. Barmer GEK Forum in Deggendorf.

Umso wichtiger sei es, bereits heute bestehende Über- und Fehlversorgung zu beseitigen, damit "Spielräume für Neues" geschaffen werden können.

Beispiel: Rückenschmerz

Das Thema Über- und Fehlversorgung werde am Beispiel Rückenschmerz deutlich, erläuterte Hübner. Während 2006 noch 282.000 Patienten mit Rückenbeschwerden im Krankenhaus behandelt wurden, waren es 2014 bereits 415.000 Patienten.

Bei etwa einem Drittel der Kreuzschmerz-Patienten, die deshalb ins Krankenhaus kommen, finde jedoch weder eine Operation an der Wirbelsäule noch eine spezifische Schmerztherapie statt, sondern überwiegend bildgebende Diagnostik.

"Wir sehen eine Fehlentwicklung bei den Kreuzschmerz-Patienten. Sie sollten im Krankenhaus tatsächlich eine Behandlung erhalten, ansonsten gehören sie dort nicht hin", sagte Hübner. Damit die Betroffenen erst gar nicht in der Klinik landen, müsse die Behandlung ansetzen, noch bevor sich die Schmerzen chronifizierten.

"Hierzu braucht es eine professionelle und fachübergreifende Versorgung durch niedergelassene Ärzte", sagte Hübner. Für eine Versorgung, die sich am individuellen Bedarf des Patienten orientiert, müssten alle Akteure Hand in Hand arbeiten.

Schon jetzt Regionen mit Unterversorgung

Der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung sei in Bayern wohnortnah gegeben, erklärte Ruth Nowak, Amtschefin im Bayerischen Gesundheitsministerium. Insbesondere die ländlichen Regionen im Flächenstaat Bayern dürften "nicht abgehängt" werden.

Denn: "Es gibt schon jetzt Regionen mit Unterversorgung oder drohender Unterversorgung". Trotz der vielen Fördermöglichkeiten habe sich in der hausärztlichen Versorgung aber noch nichts Wesentliches verbessert.

Selbst in München sei die Versorgung nicht gleichmäßig. Um einer ungleichen Verteilung entgegenwirken zu können, sei es richtig, das Stadtgebiet für die Bedarfsplanung in mehrere Versorgungsbereiche einzuteilen.

Dass die KV Bayern damit im hausärztlichen Bereich begonnen habe, wertete sie positiv. "Wir wünschen uns aber auch entsprechende Initiativen für die fachärztliche Versorgung in München", erklärte Nowak. (sto)

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