Rheinland-Pfalz

Landesweit einmaliges Vorzeigeprojekt

Forum des Hartmannbundes Rheinland-Pfalz richtet Fokus auf innovatives Versorgungskonzept.

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KOBLENZ. In den grundversorgenden Haus- und Facharztpraxen in Rheinland-Pfalz könnten bis 2020 rund 2800 Ärzte fehlen.

Der Hartmannbund (HB) Rheinland-Pfalz blickt nach dem "Koblenzer Politik-Forum" zum Thema "Neue Modelle der Medizinischen Versorgung in der Fläche" dennoch vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

"Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind da", sagte Dr. Matthias Bausch, HB-Bezirksvorsitzender Koblenz. Jetzt gelte es, sie mit Leben zu füllen.

Als ein Vorzeigeprojekt stellte Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses Andernach, das in 2015 neu eröffnete, ambulant-stationäre Gesundheitszentrum Glantal in der 3000 Einwohner zählenden Gemeinde Meisenheim vor.

Träger sind Landeskrankenhaus, Kooperationspartner das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium. Darin wurden nicht nur zwei aus den 60er Jahren dringend sanierungsbedürftige Meisenheimer Krankenhäuser in einem Neubau zusammengelegt, sondern um neue Leistungsfelder wie eine Tagesklinik für Schmerztherapie oder die kassenärztliche Bereitschaftszentrale ausgeweitet.

Ärzte und Mitarbeiter des Akut-Krankenhauses, zu dem eine Chirurgie, Neurologie und Innere Medizin gehören, arbeiten mit niedergelassenen Ärzten unter einem Dach zusammen und nutzen so gemeinsam personelle, räumliche und gerätetechnische Ressourcen.

"Die Integration eines Facharztzentrums ermöglicht eine interdisziplinäre Grundversorgung, die landesweit einmalig ist und das in gutem Zusammenspiel mit den niedergelassenen Ärzten", sagte Gaß. So sei es gelungen, die medizinische und pflegerische Versorgung für einen sehr ländlich geprägten Raum zu sichern.

Zwar zeigte sich in der Diskussion, dass ein solches Pilotprojekt nicht eins zu eins auf andere Regionen wie den Westerwald übertragbar ist.

"Aber es macht deutlich, dass wir - auch aufgrund der neuen Ärztegeneration, die heranwächst -, völlig neu denken müssen", zeigte sich HB-Bezirkschef Bausch überzeugt. Die Zukunft gehöre vernetzten Strukturen. (eb)

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