Vierte Runde

Marburger Bund und VKA vertagen Tarifverhandlungen

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Berlin. Die Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sind auch in der vierten Verhandlungsrunde ohne greifbares Ergebnis geblieben.

Bei der vom Marburger Bund geforderten Reform der Schichtdienstregelungen im Tarifvertrag für die Ärztinnen und Ärzten in kommunalen Krankenhäusern konnte aber zumindest die Basis für eine Fortsetzung der Gespräche gelegt werden. Beide Seiten kamen daher überein, ihre Verhandlungen in einer dreitägigen Runde vom 14. bis 16. November 2024 weiterzuführen.

Schichtarbeit ist ein zentraler Streitpunkt

„Wir haben in den vergangenen zwei Tagen intensiv mit der VKA verhandelt, sind aber nur in sehr kleinen Schritten vorangekommen. Es bleiben eine Reihe offener Fragen und Streitpunkte, die sich in den vergangenen beiden Tagen nicht haben klären lassen. Zwar ist es nicht ausgeschlossen, bei der Fortsetzung doch noch zu einer Einigung zu kommen. Dazu wird es aber notwendig sein, dass die Arbeitgeber sich hinreichend flexibel zeigen und endlich aufhören, sich an überkommene Regelungen zu klammern, die mit der Realität ärztlicher Arbeit nichts mehr zu tun haben. Wir wollen trotzdem die Chancen nicht ungenutzt lassen, die sich jetzt ergeben haben. Der nächste Termin wird definitiv zeigen, ob es gelingt, ohne weitere Eskalation zu einer Verständigung zu kommen“, erklärte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes.

„Passen nicht zur ärztlichen Arbeitsrealität“

Neben einer spürbaren Anhebung der Entgelte ist die Reform der etwa 70 Jahre alten Regelungen zur Schichtarbeit ein zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen.

„Die Regelungen zur Schichtarbeit sind völlig aus der Zeit gefallen und passen einfach nicht zur ärztlichen Arbeitsrealität. Das hält Kliniken aber nicht davon ab, auf dieser veralteten Grundlage Schichtdienstmodelle einzuführen. Der damit verbundenen, wirtschaftlich getriebenen Ausweitung von Vollarbeit in der Nacht müssen wir endlich einen Riegel vorschieben. Die Belastungen für die Ärztinnen und Ärzte sind ohnehin schon hoch genug, weil vielfach Stellen unbesetzt sind und dadurch die Arbeitsverdichtung für das vorhandene Personal weiter steigt“, sagte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes.

Der mit der VKA verhandelte Tarifvertrag findet bundesweit Anwendung auf rund 60.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken, für die Haustarifverträge gelten. (eb)

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