Medizinische Soziologie in Frankfurt gefährdet

FRANKFURT/MAIN (Smi). Der Fachbereichsrat Medizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main hat die Entscheidung über eine Schließung des Instituts für Medizinische Soziologie auf seine nächste Sitzung vertagt. Die angekündigte Abschaffung des Instituts hatte in den vergangenen Monaten Proteste unter Ärzten provoziert.

Veröffentlicht:

"Als Ärztinnen und Ärzte befürchten wir, dass mit der Schließung des Instituts für Medizinische Soziologie das Verständnis von Medizin weiter eingeengt werden soll: weg von einer Medizin als sozialer Wissenschaft, hin zu einem einseitig naturwissenschaftlich und hochtechnisierten Bild von Medizin, das aus Medizinstudierenden vielleicht gute Techniker und Handwerker, aber keine guten Ärzte machen wird", schrieb Professor Wulf Dietrich, Vorsitzender des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte, in einer Protestnote.

Das Frankfurter Institut für Medizinische Soziologie wurde 1973 gegründet und war bundesweit das erste Institut seiner Art, das nach Einführung der Medizinischen Soziologie als Lehr- und Prüfungsfach errichtet wurde.

Derzeit ist der Posten des Direktors nicht besetzt, die Berufung der Professur für Medizinische Soziologie wurde im Zuge der Sparmaßnahmen ausgesetzt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken